Du kannst deinen Namen auf zwei unterschiedliche Arten und Weisen auf Japanisch schreiben. Die einfachste und beste Methode ist, ihn in Katakana zu schreiben. Komplexer ist die Schreibweise in Kanji, die jedoch eine tiefere Erklärung benötigt. Ich erklär dir hier, wie beide funktionieren!
Schreibe deinen Namen in Katakana
Die Grundlage, um deinen Namen auf Japanisch zu schreiben, sind die Katakana. Bei denen handelt es sich um 46 Zeichen, die so genannte Moren – häufig mit Silben verwechselt – wiedergeben. Jede More lässt sich mit ein bis drei lateinischen Buchstaben transliterieren. Dadurch kannst du deinen Namen umwandeln.
So funktioniert es:
Die schnelle Methode: Du kannst den Namen einfach bei DeepL eingeben und auf Japanisch übersetzen lassen. Dabei wird er dir eine Katakana-Schreibweise geben. Allerdings solltest du die danach noch einmal überprüfen.
- Öffne eine Tabelle mit den Katakana
- Zerlege deinen Namen in die im Japanischen verfügbaren Moren
- Schreibe jede More in Katakana
- Beispiel: Sabine wird zu Sa-Bi-Ne – サビネ
Was tun, wenn kein Zeichen existiert? Möglicherweise fällt dir jetzt auf, dass du eine bestimmte Buchstabenkombination aus deinem Namen nicht in der Tabelle finden kannst. In diesen Fällen musst du nach der Phonetik der Moren vorgehen. Einzelne Laute werden etwa meist mit den Moren aus der U-Spalte geschrieben, wobei das U jedoch stumm bleibt. Allerdings gibt es noch weitere Fälle. Einige Beispiele:
- D: Ein D wird zu ド (do) mit stummen O.
- F: Ein F wird zu フ (fu) mit stummen U.
- G: Ein G wird zu グ (gu) mit stummen U.
- K / C / Ch: Ein K, C oder Ch wird zu ク (ku) mit stummen U.
- L: L-Laute schreibst du mit den Zeichen aus der R-Spalte ラ, リ, ル, レ, ロ (ra, ri, ru, re, ro)
- M: Ein M wird zu ム (mu) mit stummen U.
- R: Ein R wird zu ル (ru) mit stummen U.
- S: Ein S wird zu ス (su) mit stummen U.
- T: Ein T wird zu ト (to) mit stummen O.
- X: Ein X wird zu クス (kusu) mit stummen U.
- Ti: Ein Ti wird zu ティ (tei). Beachte, dass das イ nach dem テ kleiner geschrieben wird.
Beachte dabei, dass du deine Möglichkeiten immer so gut wie möglich ausschöpfst. Den Namen “Martin” schreibst du etwa マーティン (Ma-a-Ti-N) und nicht ムアルトイン (Mu – A – Ru – To – I – N). Zudem musst du aufpassen, dass du nach der Aussprache deines Namens vorgehst, nicht nach der Schreibweise in lateinischen Buchstaben. Deswegen findest du bei マーティン auch kein Zeichen der r-Reihe, sondern ziehst das a stattdessen lang.
Namensreihenfolge: Im Japanischen solltest du zudem immer zuerst deinen Nachnamen und danach den Vornamen schreiben. Beide werden mit diesem in der Mitte der Zeile schwebenden Punkt ・getrennt.
All das mag zunächst etwas umständlich klingen. Deswegen lohnt es sich, die Katakana und ihre Aussprache systematisch zu lernen. Eine besonders effektive Methode bietet hier Migaku: Es ist schnell installiert, bietet professionelle Audiodateien und macht dir das Lernen so einfach wie möglich. Zehn Tage lang ist es kostenlos! Zum Katakana lernen kann das bereits reichen. Zudem hat es besonders nützliche Features, wenn du danach noch weiterlernen willst.
Diese Methode ist wichtig! Wenn du längere Zeit in Japan leben willst, musst du deinen Namen auf diese Art und Weise umwandeln können. Denn bei Verträgen und ähnlichen werden häufig keine lateinischen Buchstaben, in Japan Romaji genannt, akzeptiert. Du musst deinen Namen in Katakana schreiben können. Auch dann, wenn du dich für eine Kanji-Schreibweise entscheiden solltest.
Wenn du nicht nur deinen Namen auf Japanisch schreiben können willst, sondern auch vorhast, die Sprache zu lernen, wirf am besten einen Blick in meinen umfangreichen kostenlosen Sprachkurs.
So schreibst du deinen Namen in Kanji
Japanisch ist jedoch gerade für seine Kanji berühmt. Auch mit denen kannst du zumindest theoretisch deinen Namen schreiben. Ein Kanji kann viele verschiedene Lesungen haben, die sich auch in Katakana wiedergeben lassen. Es gibt dabei allerdings Probleme, denen du dir bewusst sein solltest und die ich noch erklären werde. Zunächst zeig ich dir aber, wie es theoretisch funktioniert:
An sich gehst du ähnlich vor wie bei der Umwandlung deines Namens in Katakana, allerdings musst du hierfür die verschiedensten Lesungen und Bedeutungen der einzelnen Kanji können. Dadurch wird dieses Unterfangen wesentlich komplizierter. Zum Beispiel kannst du ト aus dem Namen トム (Tom) als 豊 (To, reich) mit einem Kanji schreiben. Das 厶 hingegen wird zu 夢 (Mu, Traum) und so erhälst du 豊夢 (To – Mu). Du kannst hier sehr kreativ werden.
Dein Name in Kanji
- Gehe auf jisho.org
- Suche hier nach der Lesung deines Namens in Kanji. Dafür gibst du in der Suche etwa “to #kanji” ein. Das Wörterbuch zeigt dir dann alle Kanji an, die du als “to” lesen kannst.
- Wiederhole Schritt 2, bis du für alle Moren deines Namens ein Kanji hast.
- Alternativ kannst du eine Webseite verwenden, die deinen Namen automatisch umwandelt.
- Überprüfe die Bedeutung deiner Kanjikombination in einem Wörterbuch.
Bedeutung statt Aussprache: Du kannst auch die Bedeutung deines Namens nutzen, und diese dann in Kanji umwandeln. Dadurch ändert sich natürlich auch die Aussprache. Das kann jedoch auch für Verwirrung sorgen, wenn du deinen Namen in Japan angeben musst.
Wenn du jetzt noch wissen willst, wie du deinen Namen mit dem Handy oder am PC schreiben kannst, dann sieh dir den folgenden Artikel an, wo ich dir erkläre, wie du eine japanische Tastatur einrichtest:
Welche Art der Umwandlung solltest du nutzen?
Wenn du in Japan leben willst, empfehle ich die Umschrift in Katakana zu nutzen. Denn mit diesen Zeichen werden sämtliche ausländische Worte und Namen im Japanischen wiedergegeben. Damit ist das die eindeutigste Methode, deinen Namen in Japan zu schreiben.
Die Umschrift in Kanji ist hingegen eher etwas, wenn du außerhalb Japans künstlerisch aktiv sein willst. Denn du musst bei sowas stets aufpassen, dass deine Kanji-Kombination nicht irgendeine Art von merkwürdiger Bedeutung besitzt, oder eine ungewünschte Assoziation in Japan hervorruft.
Die Probleme mit Kanji-Namen
Weil in vielen Fällen schaffst du es zwar, dass die Kanji die Aussprache deines Namens haben, in Japan aber gar keinen Sinn ergeben. Alternativ geben sie die Bedeutung deines Namens wieder, aber ihre Aussprache passt vorne und hinten nicht und die Kombination an sich lässt Japaner nur verwirrt gucken. Das ist selbst bei dem von mir oben genannten Beispiel für “Tom” der Fall. Auf Japaner wirkt es im Regelfall so, wie wenn ein Japaner zu dir kommt und sagt, er heiße “Flug Klingelbaum”.
Willst du deinen Namen in Kanji in Japan wirklich benutzen, solltest du also tiefgreifendes Wissen über die Sprache besitzen und am besten auch einen Muttersprachler befragen, ob deine Wahl funktioniert. Bei sehr vielen Namen ist es aber unmöglich, sie natürlich in japanische Kanji zu übertragen. Deswegen solltest du auch davon absehen, dir deinen Kanji-Namen zu tätowieren.
Als Westler wirst du an sich bereits genug Probleme mit deinem Namen in Japan bekommen. Und das bereits ganz ohne Kanji. Die können dich teilweise gar davon abhalten, manche Verträge abzuschließen. Welche genau das sind, findest du in meinem Video heraus:
Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.
Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.
Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.
Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.
khorinis says:
Sehr hilfreicher Beitrag! Vielen Dank dafür!