Japanischkurs

“Versuchen” auf Japanisch und drei weitere Partikeln
In diesem Kapitel dreht sich alles ums Versuchen! Denn hier lernst du, wie du auf Japanisch ausdrückst, dass du etwas versuchst. Zusätzlich dazu erkläre ich dir gleich noch drei weitere Partikeln.
Video für Youtube- und Patreon-Mitglieder. Alternativ bei Patreon kaufen oder als Teil meines Udemy-Kurses bekommen.
temiru – Etwas versuchen
Für das Beispiel gehen wir zurück zu Alice, die gerade ein Loch hinunterfällt. Der Fall ist jedoch merkwürdig langsam, und das gibt ihr Zeit, sich umzusehen:
まずは、下を見てみたけど、暗すぎて何も見えなかった。
(mazu-ha, shita-wo mitemita kedo, kurasugite nani-mo mienakatta.)
Was den Anfang angeht, nach unten sehen-und-sah aber, dunkel-zuviel und nichts gesehen.
Ausprobieren und sehen: Auf Japanisch gibt es mehrere Methoden von Versuchen zu sprechen. Die unterscheiden sich auch in ihrer Bedeutung. Die im Beispiel kombiniert die te-Form eines Verbs mit dem Verb みる (sehen). Übersetzt bedeutet es so viel wie “Mach es und sieh (was passiert)”.
Abfolge von Aktionen
Danach und deshalb: Diese Verwendung der te-Form ist besonders interessant. Im zweiten Teil des Satzes siehst du sie mit 暗すぎて erneut. Hier aber ohne das miru. Als ich die te-Form ursprünglich erklärte, sagte ich bereits, dass die Befehlsform nur eine der möglichen Verwendungen ist. Hier siehst du die Zweite. Du nutzt es auch wie ein “und” oder “deshalb”, mit dem du Sätze kombinierst.

So umfangreich ist の
Die Funktionsweise der Partikel の erklärte ich bereits in einem früheren Kapitel. Im nächsten Satz siehst du jedoch, wie umfangreich die Verwendung im Japanischen ist.
その後、穴のまわりを見て、目に留まるのはぎっしりならんだとだなや本だなだった。
(Sono ato, ana-no mawari-wo mite, me-ni tomaru-no-ha gisshiri naranda todana-ya hondana datta.)
Das danach, Lochs Umgebung sehen-und, Auge-bei anhaltendes-Ding was angeht, dicht aufgereiht Tassenregal-und Bücherregal war.
Aussage wird zur Sache: Im zweiten Teil des Satzes siehst du “me-ni tomaru-no”, was so viel heißt wie “Das Ding, bei dem das Auge anhält.” Das の wird hier also genutzt, um eine ganze Aussage zu einem einzigen Substantiv zu machen.
Aufzählungen mit と und や
Als nächstes fällt dir in dem Satz “とだなや本だな” auf. Das ist eine Aufzählung, die letztendlich so viel heißt wie “Tassenregale und Bücherregale”. Sie hat aber noch eine weitere Implikation.
Die zwei “und” des Japanischen: Denn während wir im Deutschen sämtliche Aufzählungen mit einem “und” machen, wird im Japanischen mit zwei verschiedenen Partikeln zwischen vollständigen und unvollständigen Aufzählungen unterscheiden.
Exklusive Aufzählung mit と: Die Partikel と kennst du bereits für seine Zitatsfunktion. Es besitzt jedoch noch die eines “und” bei vollständigen Aufzählungen. Du könntest also sagen “ぺんと本”, wenn du wirklich exklusiv über einen Stift und ein Buch sprichst, und nichts anderes.
Nicht-exklusive Aufzählung mit や: Willst du hingegen etwa allgemein über Schreibwaren oder den Inhalt einer Kiste sprechen und nutzt den Stift und das Buch nur als zufällig gewählte Beispiele von vielen Dingen, dann würdest du sagen “ぺんや本”, was du als “Stifte und Bücher und sowas” übersetzen kannst.

Wie dein Japanisch ruiniert wird
Das nächste Kapitel ist besonders wichtig. Denn es kümmert sich um ein gewaltiges Problem vieler Lehrbücher. Nämlich die です und ます-Form, die das Japanisch von ganzen Generationen an Lernern durch ein zu frühes Auftauchen in Lehrbüchern ruiniert hat.

Unterstütz das Projekt!
Die Text-Version des Grammatik-Guides ist komplett kostenlos. Es gibt aber auch eine begleitende Video-Version, in der ich die Grammatik erkläre und zudem mit Animationen veranschauliche. Die ersten Kapitel sind kostenlos, damit du dir einen Eindruck machen kannst. Die späteren kannst du auf vier verschiedene Methoden bekommen:
Kauf den kompletten Guide bei Udemy
Mitglied bei Patreon werden
Mitglied auf Youtube werden
Videos im Patreon-Shop kaufen
Zudem kannst du mich auch anderweitig finanziell unterstützen, damit ich dem Projekt in Zukunft mehr Zeit widmen kann. Das geht über folgende Webseiten:
Kauf bei Amazon ein (Affiliate-Link)
Einmalige Spende bei Buymeacoffee

Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.
Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.
Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.
Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.