Japanischkurs
Japanische Adverbien

Mo, Koto und Adverbien

Hier lernst du, wie du die Partikel も (mo) verwendest, was es mit koto auf sich hat und wie die Grammatik hinter japanischen Adverbien funktioniert. Und das alles nicht anhand eines eines abgeschotteten Beispiels, sondern einer Geschichte, der du einfach so begegnen kannst.

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Substantivierung mit こと (koto)

Den Einstieg macht die Substantivierung von Verben mit こと. Um die zu demonstrieren, zieh ich an dieser Stelle erneut Alice im Wunderland heran. Die sah zuletzt einen Hasen mit seiner Taschenuhr. Nun springt sie auf, um ihm hinterherzurennen. Die Erzählung erklärt darauf:

しゃべるウサギを見たことがない。

(Shaberu usagi-wo mita koto-ga nai.)

Einen sprechenden Hasen sehen-Ding existiert nicht.

Satz zu Substantiv: Die Besonderheit an diesem Satz ist die Formulierung ことがない (koto-ga nai). Ich erklärte bereits in einem früheren Kapitel, das こと selbst einfach nur eine “Sache” ist. Die wird hier durch das davorstehende しゃべるウサギを見た genauer definiert. Es wird also “Die Sache, einen sprechenden Hasen gesehen zu haben.” Darauf folgt das “がない。” also “existiert nicht”. Entsprechend bedeutet der Satz “Alice hat noch nie einen sprechenden Hasen gesehen.

Das Gegenteil: Manchmal wirst du diese Formulierung auch mit がある (-ga aru) am Ende sehen. Das ist dann entsprechend das Gegenteil und heißt, dass, was auch immer davor stand, schonmal stattgefunden hat.

Die Bildung von Adverbien

ウサギは早く走って、急にウサギの穴にとび込んだ。

(usagi-ha hayaku hashitte, kyuu-ni usagi-no ana-ni tobikonda.)

Was den Hasen angeht, schnell rannte, plötzlich Hasenbau-in reinsprang.

Adjektiv zu Adverb: Die grammatische Besonderheit hier ist 早く (hayaku). Du kennst es vielleicht schon in der Form 早い (hayai – schnell). Hier wurde der い-Stamm des Adjektivs zu seinem く-Stamm verschoben, wodurch es zu einem Adverb wird. Also ein Verb genauer definiert. Der Hase rannte nicht einfach nur, er rannte schnell.

Substantiv zu Adverb: Im Satz gibt es jedoch noch ein weiteres Adverb. Und zwar 急に (kyuu-ni – plötzlich). Allerdings basiert das nicht auf einem Adjektiv, sondern dem Substantiv 急. Die Adverbialform von Substantiven erhälst du einfach, indem du das jeweilige Substantiv mit der Partikel に kombinierst.

Die Partikel も

Als nächstes siehst du eine weitere Nicht-logische Partikel. Also eine Partikel, die du dir wie das は als eine Flagge vorstellen kannst. Es ist die einzig weitere dieser Partikel, die existiert. Und zwar das も:

アリスもウサギの穴にとび込んだ。

(Arisu-mo usagi-no ana-ni tobikonda.)

Alice-auch Hasenbau-in reinsprang.

Die Funktion von も: Diese Partikel markiert ebenfalls das Thema eines Satzes wie は, setzt aber immer voraus, das bereits ein anderes Thema existiert, das nun geändert wird. Jedoch bleibt der Kommentar über das Thema identisch. Ein weiteres は würde hingegen bedeuten, dass du nicht nur ein neues Thema festlegst, sondern auch den Fokus auf eine andere Aktion des neuen Themas legst.

Das Beispiel: Bisher war das Thema der Erzählung der Hase, der in den Hasenbau sprang. Jetzt wird Alice zum Thema, die ebenfalls in den Hasenbau springt. Also die gleiche Aktion ausführt.

Die dritte Form von Adverbien

Im Hasenbau selbst fällt Alice jedoch in ein vertikales Loch. Und während sie fällt, lernst du die dritte Art von Adverbien kennen:

でも、おどろいたことにゆっくりゆっくり落ちた。

(Demo, odoroitakoto-ni yukkuri yukkuri ochita.)

Aber, überraschenderweise langsam langsam fiel.

Wiederholung von に: Als erstes siehst du hier die Formulierung おどろいたことに. Dabei handelt es sich um ein Adverb, wie oben bereits erklärt. Odoroitakoto selbst bedeutet nur “überraschendes Ding”, mit dem に bekommt dieses Substantiv jedoch eine Adverbialfunktion und wird zu “überraschenderweise”.

Ein ungewöhnliches Adverb: Das zweite Adverb in dem Satz ist ゆっくり. Und es ist ungewöhnlich, da es ein Substantiv ist, das du ohne die Verwendung von に als Adverb verwenden kannst. Derartige Adverbien werden dir im Japanischen häufig auffallen.

Das nächste Kapitel wird sich um das kümmern, was die meisten Lehrbücher stets transitive und intransitive Verben nennen. Aber du ahnst es schon: Diese Bezeichnung stimmt nicht ganz und funktioniert im Japanischen etwas anders.

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Profilbild von Mathias Dietrich

Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.

Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.

Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.

Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.