Japanischkurs

Mach es so!

Bei der Vorstellung der Partikel に erklärte ich, dass du damit Ziele angibst. Das brauchst du auch, wenn du よう oder こと in Kombination mit なる und する verwendest. Ich erkläre dir, wie du sie nutzt und alle Bedeutungen, die dadurch entstehen können!

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Ungenaue Änderungen mit ように

Das Prinzip: Sämtlichen Formen mit ようにする oder ようになる folgen der selben Grammatik. In Lehrbüchern werden sie jedoch oft als einzelne Formen dargestellt. Der komplette logische Satz vor dem ように gibt das zu erreichende Ziel an. Der Satz nach ihm definiert, wie dieses Ziel erreicht wird. Zur Verdeutlichung erkläre ich das System hier anhand von なる und する, die ihrerseits den Bedeutungskern der selbst-bewegenden und andere-bewegende Verben darstellen.

So funktioniert es: Du weißt bereits, dass になる bedeutet, das etwas wie das mit に angegebene Ziel wird. よう hingegen vergleicht eine Sache metaphorisch. Bei ようになる und する nutzt du das よう jedoch nicht mit einem Substantiv, sondern in Verbindung mit einem kompletten Satz. Der logische Satz vor dem よう hat die Funktion eines Adjektivs, das das よう selbst beschreibt. Deswegen nutzt hier kein のよう wie bei den metaphorischen Vergleichen.

Die Bedeutung: Da du das sehr metaphorische よう nutzt, erklärst du aber nicht, dass etwas einen exakten Zustand annimmt. Viel mehr erreichst du ein der genannten Situation ähnliches Gefühl oder Vorstellung.

ようになる

Ein Beispiel: 彼を信じるようになった bedeutet, dass du den Zustand erreicht hast, einer Person zu glauben. 彼を信じる alleine ist jedoch bereits ein vollständiger Satz. Mit ようになる sagst du, dass du ihm zuvor nicht geglaubt hast, jetzt aber deinen Zustand geändert hast und es tust.

Funktion von ように

ようにする

Die andere Seite des Yin-Yang: Das Pendant zum selbst-bewegenden なる ist das andere-bewegende する. Es bedeutet, dass jemand den Zustand von etwas ändert. Dieses etwas verändert ihn also nicht aus eigenem Willen. 文法をわかるようにする bedeutet etwa, dass du jemanden dazu bringst, Grammatik zu verstehen. Zudem kannst du damit angeben, dass du dich anstrengst, selbst etwas zu tun. Das geht aber nicht mit allen Verben. Mit わかる geht es etwa nicht. 毎日歩くようにする hingegen ist natürliches Japanisch.

Beispiel mit anderen Verben: Du kannst auch jedes beliebige weitere Verb und gar komplette Verbsätze in dieser Kontruktion nutzen. Wenn du etwa sagst 日本語のテストを合格できるように毎日日本語の本を読む dann erklärst du, dass du jeden Tag ein japanisches Buch liest, um einen Japanisch-Test bestehen zu können. Die zweite Hälfte definiert die Methode, um das anfangs genannte Ziel zu erreichen.

Exakte Änderungen mit ことに

Die Funktion: ことにする und ことになる funktionieren sehr ähnlich. Sie beziehen sich jedoch auf wesentlich exaktere Angaben, die teilweise gar keine Abstufungen bieten. Ganz nach dem Motto “Tu es, oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen”. Zudem ist es hier nicht möglich im Teil nach ことに eine Methode zu nennen, um das Ziel am Anfang des Satzes zu erreichen.

Entscheiden: Dadurch können sie in manchen Situationen auch “entscheiden” bedeuten. Etwa bei 結婚することにした was lokalisiert so viel heißt wie “Ich habe mich dazu entschieden, zu heiraten.” Lehrbücher wollen einem das jedoch als seine einzige Funktion beibringen. Das ist sie aber nicht. Denn der japanische Satz spricht mit keinem Wort von einer Entscheidung, sondern vom reinen “Machen”. Für eine richtige Entscheidung musst du das Verb 決める nutzen, was du mit dieser Form durchaus tun kannst.

Etwas wird exakt wie etwas: Einige Leute sagen gar 結婚することになった Und das verdeutlicht das Problem. Denn du sagst auch 大変なことになった. Das heißt so viel wie “Es ist schlimm geworden”, wobei “es” sich durch den Kontext auf die Situation bezieht. Niemand hat sich dazu entschieden, dass es schlimm wird. Es ist einfach passiert. Und das wird auch deutlich, wenn du dir die wörtliche Übersetzung ansiehst: “Schlimmes-Ding-Ziel geworden”. Erneut wandelt sich eine Sache nur in etwas anderes, jedoch wesentlich exakter als bei よう.

Im nächsten Kapitel geht es um Konditionale, also Bedingungen. Da es so viele von ihnen gibt, sorgen sie immer für sehr viel Verwirrung. Doch sobald du die Logik erkennst, werden sie ganz einfach.

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Profilbild von Mathias Dietrich

Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.

Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.

Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.

Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.

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