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Shadowing: Die Kunst des Aussprachekopierens
Shadowing ist im Prinzip nichts anderes als Nachsprechen. Du machst es ähnlich wie ein Kind, das die Worte seiner Eltern nachahmt. Du sprichst japanische Wörter und Sätze einfach so nach, wie du sie von Muttersprachlern hörst. Achte dabei besonders auf die Betonung. Es ist nicht wichtig, dass du alles komplett verstehst oder eigene Sätze bildest. Du ahmst einfach nur nach, was du hörst.
So funktioniert es:
- Zunächst hörst du dir das ausgewählte Wort oder den ganzen Ausschnitt aufmerksam an, ohne mitzusprechen.
- Dann hörst du es nochmal und versuchst, es so genau wie möglich nachzumachen.
- Als nächstes probierst du, den Sprecher gleichzeitig zu imitieren.
- Wenn du dich dabei sicher fühlst, kannst du den Satz für dich allein wiederholen, ohne die Aufnahme abzuspielen.
Wenn du noch einen Schritt weitergehen willst, lohnt es sich auch, dich selbst beim Sprechen aufzunehmen. Diese Aufnahme vergleichst du dann hinterher mit dem Original. So kannst direkt hören, wo genau du deine Aussprache noch anpassen musst.
Das Ziel dieser Methode: Du möchtest damit nicht nur dein Hörverständnis verbessern, sondern auch lernen, flüssiger zu sprechen. Gerade am Anfang kann es eine Herausforderung sein, Japanisch zu sprechen, und du musst dich erst an den Rhythmus der Sprache gewöhnen. Mit dieser Technik kannst du nebenbei das üben, was ich dir als Nächstes erklären werde.
Die Geheimnisse des Pitch-Akzents
Was ist der Pitch-Akzent? Du kannst ihn mit dem Singen eines Liedes vergleichen. Allerdings gibt es hier keine absolut präzisen Noten. Zudem kann der Akzent je nach Region variieren. Doch die Aussprache im Japanischen bewegt sich immer entweder nach oben, nach unten oder bleibt gleich. Unter Japanischlernern ist dies ein etwas kontroverses Thema, das erst in jüngerer Zeit Aufmerksamkeit erlangte. Erst in den 2010er Jahren begannen mehr und mehr Lerner, sich darüber auszutauschen und darüber zu diskutieren, wie sinnvoll es ist, ihn zu lernen.
Der Pitch-Akzent im Japanischen kann theoretisch die Wortbedeutung beeinflussen. Allerdings spielt in der alltäglichen Kommunikation der Kontext oft eine größere Rolle als der Akzent selbst. Dies wird besonders deutlich in bestimmten japanischen Fernsehsendungen. Dort werden Teilnehmern isolierte Wörter vorgespielt, und sie sollen deren Bedeutung erraten. Obwohl der Pitch-Akzent eigentlich eine eindeutige Interpretation ermöglichen sollte, variieren die Antworten der Teilnehmer häufig.
Die Beherrschung des Pitch-Akzents ist nicht zwingend erforderlich. Zahlreiche Ausländer sprechen trotz inkorrektem Pitch-Akzent fließend Japanisch und können sich problemlos verständigen. Einige arbeiten sogar erfolgreich als Komiker oder in ähnlichen Berufen vor japanischem Publikum. Allerdings kann es auch Situationen geben, in denen man trotz vermeintlich korrekter Aussprache eines japanischen Wortes nicht verstanden wird. In solchen Fällen kann ein fehlerhafter Pitch-Akzent die Ursache sein.
Der Tonhöhenakzent kann visualisiert werden. Bei der Vorstellung von Jidoujisho habe ich bereits empfohlen, ein Akzentwörterbuch zu importieren. Genau das leistet es. Du kannst die Wörter auch im Online Japanese Accent Dictionary (OJAD) nachschlagen, das du auf der Website der Universität Tokio findest.