Du möchtest Japanisch lernen - oder steckst schon mittendrin und kommst nicht weiter? Viele quälen sich jahrelang mit Vokabelpauken, Grammatikbüchern und Übungsaufgaben ab, ohne echte Fortschritte zu sehen.
Ich kenne das Problem! Und ich brauchte über zehn Jahre, um die Lösung zu finden und wirklich voranzukommen. Danach machte ich es mir zur Aufgabe, allen Lernern zu helfen, die gerade neu anfangen oder vor den selben Problemen stehen wie ich einst. Mehr über mich und was dich hier erwartet, sag ich dir direkt im Video:
Die mir bekannten erfolgreichsten Japanischlerner lernen anders als du denkst! Sie lernen, indem sie Serien und Anime schauen, Bücher und Manga lesen, sowie Podcasts und mehr hören, die sie noch nicht verstehen. Aber das nicht nur passiv. Sie folgen diesem Plan:
In diesem Kurs erklär ich dir, wie du dem Schritt für Schritt - egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener - mit allen Details folgen kannst, um endlich echte Fortschritte zu machen! Von den Grundlagen bis zum fließenden Sprechen. Keine Tricks, keine Wunder - nur bewährte Methoden, die nachweislich funktionieren.
Folge der Navigation links (auf Smartphone: Menü-Symbol neben 'Japanischkurs'): Diese Startseite bietet einen Überblick und Links zu verschiedenen Lerntools. Genauere Informationen findest du in den verlinkten Artikeln. Der Kursverlauf folgt der Navigation von oben nach unten.
So lernst du richtig Japanisch!
Japanisch lernen für Anfänger
Der Kurs basiert auf wissenschaftlich bewährter Immersion: Statt klassischer Lehrbücher lernst du direkt mit authentischen japanischen Medien. Diese Input-basierte Methode wird von Sprachforschern wie Krashen und Brown empfohlen und durch Studien der Cambridge Universität bestätigt.
In einem Jahr verstehst du japanische Bücher und Serien! Du bist also deutlich schneller als mit den klassischen Kursen, die in dieser Zeit gerademal das Grundniveau JLPT N5 erreichen.
Ich brauche deine Unterstützung! Dieser Kurs ist kostenlos und damit das so bleiben kann, brauche ich deine Hilfe! Das geht mit:
- Kauf meines Japanischlehrbuchs (Paperback / eBook (Affiliate-Links))
- Nutze die Migaku-App als Lernbegleiter (Affiliate-Link: 10 Tage kostenlos, 1 Monat gratis / 10 Prozent Lifetime-Rabatt), die nutze ich auch selbst und kann sie nur empfehlen!
- Erwerb des erweiterten Udemy-Kurses mit zusätzlichen Videolektionen:
1. Vorbereitung: dein Einstieg ins Japanisch Lernen

Wozu soll ich mich vorbereiten? Du musst wissen, was du lernen willst! Verschaffe dir einen Überblick über den Aufbau der japanischen Sprache. Bereite auch deine technische Ausstattung vor: PC und Smartphone zum Japanisch Schreiben und hol dir nützliche Apps. Zudem ist das richtige Zeitmanagement wichtig!
Mehr Basiswissen! Die wichtigsten Informationen zur Sprache selbst, weitere interessante Apps zum Lernen und mehr, erkläre ich dir ausführlich im folgenden Abschnitt:
2. Hiragana und Katakana: deine ersten Schritte

Die 92 Grundzeichen, genannt Hiragana und Katakana sind dein Schlüssel zur japanischen Schrift und legen die wichtigste Grundlage. Keine Sorge, du kannst sie in 1-2 Wochen lernen! Dabei helfen dir meine vorgefertigten Trainer, die du auf den zwei verlinkten Seiten findest!
So gehst du dabei vor:
- Lerne mit digitalen Karteikarten über meine Kana-Trainer, in Migaku oder Anki
- Nutze Eselsbrücken für schwierige Zeichen
- Übe das Erkennen in echten japanischen Texten
Übrigens: Lateinische Buchstaben solltest du vermeiden, da sie das Lernen erschweren.
- Japanische Silben: Kana (Hiragana und Katakana): Ein Anki Deck zum Lernen aller Kana inklusive Aussprache
- Migaku: Von dieser App wirst du hier noch häufiger lesen. Sie bietet dir ein vorgefertigtes Deck, mit dem du Kana lernen kannst. Die 10 Tage der Testphase können bereits reichen, sie zu lernen.
3. Immersion: so lernst du mit Originalinhalten

Wie lernst du am schnellsten Japanisch? Ganz einfach: Spring sofort rein! Statt Vokabeln zu pauken, umgib dich mit der Sprache durch Anime, Manga, YouTube und Co. - alles, was dich wirklich interessiert.
Am Anfang wirst du kaum etwas verstehen - und das ist normal. Schlage nach, was du nicht kennst, bis du jedes Wort und jeden Satz komplett verstehst. Mach das konsequent, und dein Gehirn wird die Sprache ganz natürlich aufnehmen. Karteikarten können als zusätzliche Stütze dienen - aber in Maßen.
Du solltest von Anfang an Lesen und Hören kombinieren. Am besten eignen sich dafür Audiobücher und Videos mit japanischen Untertiteln - hier trainierst du beides gleichzeitig. Reine Texte solltest du erst später, oder parallel dazu verwenden.
Keine Sorge wegen der Kanji - auch wenn du sie noch nicht kennst, gibt es eine simple Lösung für das Nachschlagen. Die erklär ich dir in diesem Abschnitt, wo es um die bequeme Umsetzung der Immersion geht:
- Tadoku: Eine Seite mit kostenlosen japanischen Büchern inklusive Tonspur und Videos sortiert nach Schwierigkeitsstufe
- Learnnatively: Ein großes Archiv das japanische Werke nach ihrer ungefähren Schwierigkeit sortiert.
- Aozora Bunko: Das japanische Pendant zum deutschen Projekt Gutenberg
- Syosetsu: Ein weiteres Projekt wie Aozora Bunko
- Immersions-Apps: Es gibt eine ganze Reihe von Apps, die dir bei der Immersion helfen. Ich zeige, wie sie funktionieren.
- Migaku: Diese App habe ich bereits zuvor erwähnt, da es die bequemsten Methode ist, mit der Immersion zu beginnen. Es bietet ein umfangreiches Set an Features, das du alternativ nur umständlich erhalten kannst. In einem separaten Artikel erkläre ich dir sämtliche Funktionen im Detail.
- Satori Reader: Ein vorgefertigtes Immersionspaket mit japanischen Geschichten, bei denen du jedes Wort mit einem Klick nachschlagen kannst. Einige der Geschichten kannst du auch ohne Abo lesen.
- Audio-Bücher: Eine oft ignorierte Methode bei der Immersion sind komplett japanische Hörbücher bei Audible, die du mit einem Probe-Abo gar komplett kostenlos anhören kannst.
4. Output: Japanisch Schreiben und Sprechen lernen

Mit aktivem Sprechen und Schreiben solltest du warten, bis du die Sprache gut verstehst. Logisch: Wie willst du dich auf Japanisch ausdrücken, wenn du nicht weißt, wie es Japaner tun?
Zum Üben eignen sich Apps wie HelloTalk und HiNative - hier kannst du mit Muttersprachlern schreiben und Sprachnachrichten austauschen. Ein Privatlehrer kann ebenfalls helfen, aber nutze ihn für Konversation, nicht für Grammatikerklärungen.
Anfänger starten am besten mit 'Shadowing': Japanische Wörter und Sätze exakt nachsprechen und aufnehmen. So gewöhnst du dich an die Aussprache sowie natürliche Satzstrukturen.
- HiNative: Eine Webseite und App, in der Muttersprachler deine Texte korrigieren und Fragen beantworten.
- HelloTalk: Eine Tandem-App, in der du Tagebucheinträge verfassen kannst, die von Muttersprachlern korrigiert werden.
- OJAD: Ein Wörterbuch, das den Tonhöhenakzent visualisiert und dir so bei der korrekten Aussprache helfen kann.
- Kotu.io: Eine Webseite, auf der du dein Hörverständnis trainieren kannst, indem du den richtigen Pitch-Akzent erkennen musst.
- Migaku: Schon wieder Migaku! Es ist gerade zu Beginn nützlich, da es hier einen Pitch-Akzent-Trainer gibt, mit dem du dein Hörverständnis verbessern und zudem Shadowing für eine bessere Aussprache betreiben kannst.
5. Japanische Grammatik: Brauchst du sie wirklich?

Der Vorteil von Grammatik für den Spracherwerb ist wissenschaftlich umstritten. Sie kann das Verständnis erleichtern, ist aber kein Muss. Die Grundlagen zu lernen schadet nicht und geht schnell.
Vorsicht bei klassischen Lehrbüchern: Sie erklären Japanisch oft zu 'westlich'. Besser: Starte mit den Kernkonzepten, wie Japaner selbst sie lernen. Diese findest du in meinem kostenlosen Grammatikkurs:
- Japanese Verb Conjugator: Der Name mag irreführend sein, da er dir Hilfsverbkombinationen anzeigt. Er eignet sich aber, um schnell zu überprüfen, wie diese Kombinationen für jedes Verb aussehen.
- Bunpou Check: Ein experimentelles Tool, dass die Grammatik deiner japanischen Sätze überprüfen kann und Verbesserungen vorschlägt. Bedenke, dass automatische Tools nicht immer zu 100 Prozent perfekt funktionieren.
Dein Startpaket fürs Japanischlernen
All diese Erklärungen erschlagen vielleicht auf den ersten Blick. Aber es ist in Wirklichkeit wesentlich simpler, als es aussieht. Im Kern folgst du diesen Schritten:
- Lerne, Hiragana und Katakana zu lesen: Du musst Hiragana und Katakana zumindest lesen können, um mit dem richtigen Lernen zu beginnen.
- Sieh dir die grundlegende Grammatik an: Lerne zuerst die grundlegende Grammatik, um japanische Sätze zu verstehen. Konzentriere dich auf die wichtigsten Kapitel:
- Starte mit leichten Material:
- Mit Migaku oder ähnlichen Tools kannst du direkt mit allen möglichen japanischen Inhalten arbeiten und Wörter auch auf Deutsch nachschlagen. Zum Einstieg empfehle ich, diese Tools mit der Start-Playliste von Tadoku zu nutzen.
- Auch Satori Reader lohnt mit seinen simplen Geschichten mit Nachschlagefunktion - braucht aber Englischkenntnisse.
- Erweitere deinen Horizont: Sobald deine Immersionsumgebung steht, kannst du jedes japanische Medium als Lernmaterial nutzen - von Manga bis zu YouTube.
Erfahrungsberichte von Immersionslernern
Japanisch in einem Jahr funktioniert tatsächlich! Die erfolgreichen YouTube-Lerner nutzen diese Immersionsmethode. Interessant dabei: Während Kursbesucher ihre Fähigkeiten oft unterschätzen, neigen Immersionslerner zur Überschätzung.
Selbst der JLPT N1 ist in Rekordzeit möglich - durch intensives Lesen echter japanischer Texte statt Lehrbücher. Klingt für klassische Lerner unglaubwürdig? Die folgenden Erfahrungsberichte sprechen für sich:
- The Druadan auf Reddit hat nach zwei Jahren 14 Bücher und 53 Manga abgeschlossen.
- TheLegend1601 auf Reddit berichtet davon, dass er, nach drei Jahren Japanisch lernen mit der Immersionsmethode, so schnell lesen kann wie ein Muttersprachler.
- Juinxx auf Reddit erklärt, wie er nach drei Jahren selbst bei komplexen Werken kaum noch Vokabeln nachschlagen muss.
- Doth auf Reddit brauchte nur etwas mehr als ein Jahr, um den JLPT N1 mit 160/180 Punkten zu bestehen.
- Jazzy auf Reddit legte eine Rekordzeit hin: JLPT N1 mit voller Punktzahl nach nur 9 Monaten. Der Trick: Mehr als 6 Stunden Immersion jeden Tag.
Bleib motiviert!
Japanisch lernen ist wie ein Marathon, kein Sprint. Aber ich verspreche dir: Mit der richtigen Methode und etwas Ausdauer wirst du die Sprache meistern. Konzentriere dich auf deine Fortschritte, nicht auf die Zeit.
Mein wichtigster Tipp: Mach Japanisch zu deinem Hobby. Schau Anime, lies Manga, höre J-Pop – was auch immer dir Spaß macht. So bleibt deine Motivation hoch, und du lernst ganz nebenbei.
Lerngruppen und Sprachkurse können problematisch sein: Deine Motivation hängt von anderen ab und Kurse enden irgendwann – und damit auch deine Motivation weiterzulernen. Meiner Erfahrung nach sind solche Kurse oft Geldverschwendung:

Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.
Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.
Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.
Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.
Birgit says:
Hallo Mathias, ein großes Dankeschön an dich und deine Seite . Die Tips sind sehr hilfreich, vor allem bezüglich der Partikel !!Ich habe vor 6 Wochen ohne jegliches Wissen einen japanisch Kurs begonnen, alle anderen im Kurs hatten schon Vorkenntnisse. Jetzt lerne ich Hiragana und Katakana, macht Spaß, aber an Kanji habe ich mich noch nicht herangetraut. Bin aber froh schon vieles lesen zu können, nur die Übersetzung fehlt mir dann noch. Weiter gehts : ))
Mathias Dietrich says:
Bitte, bitte! Ü Gerade Kanji sind eh so eine Sache. Heutzutage ist meine Meinung, dass du nur Aussehen und Bedeutung lernen solltest und danach lernst du einfach bei den Vokabeln, mit welchen Kanji man sie schreibt. Alles andere scheint sinnlose Lernarbeit zu sein, die einem nicht wirklich Vorteile bietet (Sprichwort Lesungen lernen)
Anonym says:
Ich bin gerade auf deine Seite durch deinen GameStar Artikel aufmerksam geworden. Eigentlich hatte ich Japanisch abgeschrieben. Ich bin aktuell ein halbes Jahr in Japan unterwegs und reise durch das Land. Anfangs wollte ich die Sprache weiter vertiefen, bis ich gemerkt habe dass ich keinen Fortschritt mehr mache und aufgegeben habe. Durch deine Seite gebe ich dem Ganzen nochmal eine Chance! Danke dafür.
Mathias Dietrich says:
Bitte, bitte! Viel Spaß dabei und dieses Mal mit mehr Erfolgen! Ü
Sarah says:
Hallo Mathias,
erstmal lieben Dank für diese tolle Seite. Ich habe gerade mit dem Japanisch lernen angefangen und fühle mich von den deutschen Lehrmitteln auch ehrlich gesagt total erschlagen. Zum Glück bin ich auch noch erst beim Lernen der Hiragana. Ich glaube mit Hilfe deiner Seite wird mir das Lernen viel leichter gelingen als mit dem stupiden lernen im Lehrbuch.
Ich habe mir auch dein Ebook geholt und gleich ein wenig reingelesen. Hier ist mir aufgefallen, dass es das Einsprachige Wörterbuch der Seite ; Sakura-Paris.org nicht mehr gibt. Die Seite wurde vor kurzem offline geschaltet. Hast du dafür zufällig schon eine Alternative parat? 🙂
lieben Dank
Mathias Dietrich says:
Grüß dich und danke dir vielmals!
Ja, das mit dem Sakura-Paris war ein wenig doof. Ging eine Woche nach Veröffentlichung des Buches plötzlich Offline. Hachja! Alternativen sind:
https://kotobank.jp/
https://dictionary.goo.ne.jp/
https://ejje.weblio.jp/
Sarah says:
Vielen lieben Dank 🙂
Carmen says:
Ich lerne Japanisch bei einer Lernplattform, die immer wieder zur Immersion ermutigt und von jemandem gegründet wurde, der mehrere Anläufe brauchte, es selbst zu lernen.
NativShark.com.
Deine Sicht auf Nikos Platzform würde mich interessieren.
Mathias Dietrich says:
Die Plattform sah ich mir in der Tat schonmal an. Sie überzeugte mich damals nicht. Ich hab mir jetzt nochmal einen Account angelegt, da meine Testphase schon abgelaufen war, um nochmal genauer reinzusehen.
Die Grammatikerklärungen sind zweischneidig. Er erklärt einige Dinge durchaus korrekter als die typischen Lehrbücher, verfängt sich bei anderen dann aber dennoch wieder in den klassischen Erklärungen. Etwa seh ich eine durchaus lange Erklärung zum Null-Ga. Später erkennt er auch durchaus, dass es sowas wie な-Adjektive nicht wirklich gibt – nutzt den Begriff dann aber weiter. Auch nimmt er gerne häufiger Stolperfallen mit, wie etwa die Verberklärung als “Form” und spricht dabei von Konjugationen, was der größte Fehler des Japanischunterrichts überhaupt ist und für besonders viele Probleme bei Dingen wie “Passiv” und “Kausativ” führt. Da versteift er sich gar so sehr drauf, dass er einen “Konjugationstrainer” anbietet … Derartiges Lernen geht aber auch schonmal komplett gegen den Immersionsgedanken und ist wenig hilfreich. 有る und 無い als unterschiedliche Formen des gleichen Wortes zu bezeichnen ist auch recht sportlich, aber da vergrab ich mich zu sehr in Details.
Er scheint sich da letztendlich doch sehr an der typischen Grammatik aus dem Bereich “Japanisch als Fremdsprache” zu orientieren und baut nur hier und da einige korrektere Erklärungen ein, solange sie dem traditionellen Unterricht nicht widersprechen. Dieses Problem seh ich häufiger. Es gibt verschiedene Herangehensweisen an die Grammatik. Aber die meisten scheinen das nicht so zu erkennen, sondern versuchen einem Gedanken zu folgen, nach dem alles, was man zur japanischen Grammatik liest, gleichermaßen korrekt ist und parallel existieren kann. An sich find ich auch seine Erklärungen nicht gut und sehr abstrakt. Sie lesen sich irgendwie schwer in meinen Augen. Es sind meist lange Geschichten, anstatt konkret zu zeigen, wie die Sprache funktioniert. Zieht das ganze immer etwas in die Länge.
Die Hinleitung zu Immersion seh ich jetzt auch nicht richtig. Das Projekt scheint durchaus darauf ausgelegt zu sein, dass man so viel Zeit wie möglich auf der Seite verbringt. Der Hinwis auf Immersion ist nur “Du solltest jeden Tag eine Stunde machen!” aber dann wird man dennoch damit alleine gelassen, wo man jetzt überhaupt derartige Werke findet oder mit ihnen umgehen soll. Was viele Lerner wohl wieder zum typischen “Puh. Versteh ich noch nicht. Muss ich erst mehr lernen!”-Gedanken führen wird. Stattdessen gibt es eine Erklärung, die recht stark gegen die Immersionstheorie von Krashen geht: “Bevor du Native Material durchgehst, musst du unsere Kurse durchgehen!” Das ist nicht der Gedanke von Immersion. Bei Immersion geht es darum, allen voran zu … immersieren und Nachrichten zu verstehen. Nicht, explizit erst Grammatik zu lernen. Grammatik soll nur eine Hilfestellung sein, die man bei Bedarf ein wenig durchgeht.
Dazu gibt es zahlreiche Lektionen inklusive Vokabeltrainer, aber nach der Testzeit alles hinter nicht zu geringen monatlichen Kosten. 1.500 Euro für Lifetime ist auch … Puh. Gemessen daran, dass man mit kostenlosen Lösungen wie Anki und Jidoujisho wesentlich bequemer und schneller viel bessere Karten direkt basierend auf japanischen Medien erstellen kann und sein Vokabeltrainer keinen erkennbaren Vorteil dem gegenüber bietet, halte ich das doch für recht … Preisintensiv. Da war mein Videoschnitt-Programm und SEO-Tool zusammen mit Lifetime günstiger. Er geht dann auf den Karten auch nur den Weg, wo er bereits eine schön angepasste Lokalisation als Lösung liefert, ohne dass man sieht, wie die nun zustande kommt. Der Immersionsteil an sich wird auch nur als Extra Credits gehandhabt, ohne direkten Hinweis darauf, wie man sich in die Immersion begibt. Nur ein “Erst bei uns lernen, dann Native Material irgendwie halt!”
Ultimativ denke ich einfach, dass die Seite trotz des angeblichen Ziels doch zu sehr vom Lernen mit echter Immersion abhält. Eine Sprache wirklich korrekt beizubringen, beißt sich halt irgendwo immer mit rein kommerziellen Projekten. Weil man muss eine Selbstständigkeit beibringen, die einem auf lange Sicht Kunden kosten wird. Wenn ich jemanden beibringe, zu fischen, dann muss er keine Fische mehr von mir kaufen. Das ist auch der Punkt bei meinem Projekt. Die Grammatik, die ich erkläre, ist maximal eine Hilfestellung und man muss sich nicht alles durchlesen. Im Idealfall liest man sich den Immersionspart einmal durch, um zu erfahren, wie man Immersion betreibt, baut sein Setup auf und vergräbt sich dann in japanischen Büchern, Filmen und Co. anstatt meine Seite aufzurufen. Weil eben viel Japanisch konsumieren die Sprachkentnisse bringt und nicht viel Theorie lesen. Ob man nun lange erklären kann, was im Japanischen ein Hilfsverb ist, wie die Partikeln funktionieren und welche Wortart was ist, ist relativ irrelevant, solange man sich genug Immersion um die Ohren pfeffert, dass man ein ganz natürliches Sprachgefühl entwickelt und allein basierend darauf weiß, was richtig ist und was nicht.
Wie es schon Bruce Lee sagte: “Don’t think! Feel!”
Carmen says:
Spannende Gedanken. Ich habe jetzt mehrere Wege versucht und teils auch abgebrochen:
a) Apps wie Duolingo
Da habe ich schnell gemerkt, dass ich nichts lerne.
b) Bücher unter anderem Genki
Dort habe ich ein paar Sachen verstanden und gemerkt, dass das auch nicht die Inhalte sind, die ich verstehen möchte.
c) Anki und Heisig
Ein paar Kanji habe ich dadurch gelernt, die Anki Decks haben mich aber völlig überfordert und ich habe keine Grammatik verstanden, auch nicht mit Tae Kims Guide dazu..
d) seit einem Jahr NativShark.
Da ist es jetzt so, dass ich jeden Tag ein bisschen machen kann und gemerkt habe, dass ich bei Jpop manche Wörter in Songtexten und Satzteilw mittlerweile verstehen kann, das ist mehr, als mir die anderen Methoden gebracht haben. Es gibt verschiedene guides, auch zu native material, ich selbst bin aber noch nicht an dem Punkt, wo ich schon etwas lernen würde. Man bekommt je nach Fortschritt verschiedene emails zu dem Thema. Und eine wöchentliche Aufgabe samt Feedback zu den Lösungen.
Ich selbst habe ein paar Sendungen auf japanisch geschaut, aber ich verstehe wirklich noch zu wenig. Da haben mir eher kostenlose, kleine Geschichten auf Tadoku genützt.
Insgesamt würde ich mir wirklich eine gescheite Plattform dazu auf deutsch wünschen.
Manche nehmen ja für relativ kurze online Kurse so viele hunderte €€€…..
Ja-Sensei war auch eine gute Sache auf android (nicht die Website), aber auch hier fehlte mir was….
Insgesamt gibt es für mich keine zufriedenstellende Lösung in deutscher Sprache. Ein Kurs mit Aufgaben zum Wissen abrufen würde bei mir am besten funktionieren. Bei passivem Japanisch Konsum bleibt zu wenig hängen und direkt ein Videogame verstehe ich noch zu wenig… Ich bleibe dran. 🙂
Dein Buch schaue ich mir auch genauer an!
Mathias Dietrich says:
Das erste, von dem man sich lösen sollte, ist der Gedanke “Ich bin noch nicht so weit, normales Japanisch anzugehen”. Mit diesem Gedanken verstrickt man sich auf ewig in dieser Lernschleife und schiebt Immersion immer und immer weiter raus. Die Sache ist wirklich die: Es geht bei Immersion nicht darum, dass man das alles aus der Kalten heraus versteht. Das ist nicht Sinn und Zweck. Im Gegenteil: Du wirst am Anfang sehr wenig ohne Hilfsmittel verstehen, egal wie viel du zuvor in Isolation gelernt hast. Aber da muss man durch, damit man irgendwann versteht. Das wichtige ist auch: Das muss man aktiv betreiben. Wenn du also in einer Serie den ersten Satz nicht verstehst, dann lässt du den nicht einfach liegen. Du pausierst und schaust nach, was du nicht verstanden hast und sorgst dafür, dass du es verstehst. So lernt man. Dass das gerade am Anfang kein bequemes Ansehen ist, sondern durchaus anstrengend werden kann, ist normal. Aber was wäre Aufgaben in einem Buch durchgehen?
Ich kann dir mal von meiner Erfahrung berichten, um das in Relation zu setzen. Mein erstes Werk, das ich wirklich mit durchging, war The Great Ace Attorney. Normalerweise ist man da in 60 Stunden durch. Ich saß 300 dran. Danach hatte ich Persona 5, wo man so 120 Stunden braucht. Ich brauchte 240 Stunden. Danach kam Digimon Survive, was ich nach 60 Stunden beednete, während man normalerweise in 30 durchkommt. Zuletzt spielt ich Ciel Nosurge. Da kann man in 35 Stunden durch sein, ich brauchte 112 Stunden. Warum brauchte ich hier plötzlich wieder so viel länger? Weil ich in dem Spiel wieder sehr viel mehr nachschlagen musste, da es mit Endzeit und SciFi wieder sehr viel mehr Vokabeln hatte, mit denen ich zuvor noch nie konfrontiert wurde. Während The Great Ace Attorney und Persona 5 mit dem Bereich Gesetze auf sehr ähnliche Worte setzten. Wenn ich jetzt ein Dragon’s Dogma 2 angehe, werd ich wohl ebenfalls wieder länger brauchen, da ich noch keine Erfahrung mit Fantasy habe. Und das wirst du immer und immer wieder haben. Man darf sich wirklich nicht von “Das versteh ich noch nicht!” abhalten lassen. Weil dass man es nicht versteht, ist der Grund, wieso man sich an dieses Unterfangen wagt.
Bei NativeShark fand ich in der Tat jetzt noch einen Artikel dazu, wie man das angeht. Da kann ich jetzt an sich den Artikelaufbau kritisieren – es wirkt übermäßig lang und unsortiert – aber informationstechnisch sagt er ja das selbe, wie ich auch in diesem Bereich. Mit Ausnahme, dass er doch gerne stärker seine Lektionen in den Mittelpunkt stellt.
Der Gedanke “Ich will einen Kurs, der Wissen abfragt” ist in diesem Sinne auch die falsche Herangehensweise. Weil dieses “Wissen abfragen” erneut gegen den Gedanken der Immersion geht und nicht wirklich Mehrwert bietet. Das ist ja das Problem bei den typischen Kursen, die genau darauf abzielen. Es gibt dir ein tolles Gefühl, da du schnell positives Feedback bekommst, führt aber nicht zu Sprachkentnissen. Und am Ende sitzen die Teilnehmer rum und sagen “Also ich hab B2-Niveau, aber ich versteh Japanisch nicht wirklich.” Dass sich so viele Leute danach sehnen, ist eher Faulheit geschuldet. Weil es einfacher wirkt, wenn man einfach einem vorgefertigten Plan folgen kann, anstatt wirklich selbst aktiv zu werden. Das war auch, was mich jahrelang in dieser ewigen Schleife hielt, wo ich einfach nur noch frustriert war und keine Ahnung hatte, wie ich jemals besser werden will. Weil Aufgaben in Kursen und Co? Die hab ich dir problemlos gelöst. In den Sprachkursen an der Uni ging ich immer mit meiner 2 raus. Geholfen hatte es nicht und ich saß rum “Wieso versteh ich nichtmal ein Kinderbuch?!”
Carmen says:
Wow, das hätte ich nicht gedacht! Ich war wirklich überzeugt, wenn man schön die A1,A2 usw Level nacheinander abarbeitet oder eben N5,N4,N3… kann man am Ende alles verstehen und hat eine solide Grundlage für Games, Anime, Manga. Niko selbst hat mich auch ermutigt, nicht immer alles zuerst zu 100% verstehen zu wollen und dann japanische Materialien anzuschauen sondern umgekehrt.
Ich habe gedacht, das ist eine zu unstrukturierte Herangehensweise, weil man dann nur ganz spezielle Inhalte lernt.
Danke auf jeden Fall für deine ausführlichen Antworten. Eine Frage habe ich noch: wie weit überschneiden sich dein Kurs und dein Buch? Kann man in deinem Kurs noch was lernen, was nicht in deinem Buch enthalten ist?
Great Ace Attorney habe ich auch gespielt.
Ich werde vielleicht zuerst einen Anime auf japanisch mit japanischen Untertiteln versuchen. Da kann ich hören und lesen gleichzeitig üben.
Vielen Dank für deine Hilfe.
どうもありがとう😊
Mathias Dietrich says:
Mit dem Gedanken gehen sehr viele ran. Aber das lassen schon allein die Vokabeln nicht zu. Wenn du etwa den N1 hast und sämtliche Vokabeln, die bis dahin im Regelfall erwartet werden, perfekt auswendig lernst, dann würdest du etwa nur 50 Prozent der Worte in One Piece verstehen. Obwohl fehlende Übung dennoch zu Problemen beim Verständnis führen würde. Gleichermaßen gibt es Serien, die du komplett verstehen könntest, obwohl du vielleicht nur 10 Prozent der N5-Vokabeln kennst. Es ist ein wenig wie Fahrrad fahren: Du lernst erst, Bücher, Spiele und ähnliches auf Japanisch zu verstehen, wenn du übst, Bücher und Spiele auf Japanisch zu verstehen. Und dabei lernst du natürlich durchaus spezielle Vokabeln. Aber es sind dann ja auch Vokabeln, die du in deinem Umfeld brauchst. Meine neuesten sind etwa so tolle Dinge wie “Thronfolgezeremonie”, “Satellit” und “Orbit”. Da kann ich glaube ein Weilchen warten, bis ich die mal außerhalb eines Spiels brauche. Dazwischen bekommst du aber auf natürliche Weise auch sehr häufige Vokabeln mit, weil die natürlich auch in Spielen und so weiter häufiger auftauchen, wenn sie im allgemeinen Sprachgebrauch häufig sind.
Buch und Kurs überschneiden sich quasi vollständig. Den Kurs und auch die Inhalte auf der Webseite kann ich aufgrund der Natur der Sache aber häufiger und schneller aktualisieren, während ich bei dem Buch irgendwann weitere Auflagen veröffentlichen werde. Das Buch (und auch der Udemy-Kurs) sind also eher als Methode der Unterstützung gedacht. Ersteres gerade, wenn man sich denkt “Die Inhalte gefallen mir und das will ich mir in den Schrank stellen!” Es ist mir wichtig, dass da niemand die Katze im Sack kauft. Deswegen kann man sich das gesamte Wissen auch hier auf der Webseite ohne Account oder Haken ansehen und danach entscheiden, ob es einem Geld wert ist.