Kanji (wörtlich: ‘chinesische Zeichen’) wurden aus China übernommen. Sie erscheinen zunächst kompliziert, sind aber verständlicher, wenn man ihr System kennt. Lies vorher am besten den Artikel zur japanischen Schrift.
Was genau sind Kanji?
Wie funktionieren Kanji? Ein Kanji kann ein ganzes Wort darstellen oder mit anderen kombiniert werden, wobei sich die Bedeutung aus den verwendeten Zeichen ergibt. Sie werden für fast alles außer Partikeln und Grammatik verwendet.
Auch Muttersprachler nutzen nicht für jedes mögliche Wort Kanji. Besonders bei einfachen, häufigen Wörtern werden oft Kana bevorzugt. Mit der Zeit entwickelst du ein Gespür dafür.
Mehr als nur eine Aussprache
Das steckt dahinter: Es gibt die Onyomi- (chinesisch, in Katakana) und Kunyomi-Aussprache (japanisch, in Hiragana). Manche Kanji haben viele Lesungen, aber das muss dich nicht beunruhigen.
Die Aussprache der Kanji lernst du automatisch durch Vokabeln – sie extra zu lernen ist optional. Willst du es tun, merke dir die häufigste Lesung. Weitere Aussprachen ergeben sich durch das Vokabellernen von selbst.
Faustregel: Bei Kanji-Kombinationen nutzt man meist die Onyomi-Aussprache, bei Kanji mit Okurigana Kunyomi. Es gibt jedoch Ausnahmen.
Kanji und Homonyme
In Japanisch gibt es sehr viele Homonyme. Das heißt Worte, die absolut identisch ausgesprochen werden, aber mit einem anderen Kanji geschrieben werden und damit auch eine andere Bedeutung haben. Ein Beispiel:
- 帰る (kaeru): Zurückgehen
- 買える (kaeru): kaufbar-sein
- 変える (kaeru): verändern
Verschiedene Zeichen, gleiche Bedeutung: Es gibt aber auch Worte, die du einfach mit verschiedenen Kanji schreiben kannst. Bei denen musst du aufpassen. Manchmal bedeuten sie wirklich einfach nur das gleiche. Manchmal hat das Wort durch ein anderes Kanji aber auch eine andere Nuance.
Wie viele der Zeichen musst du können?
Die Joyo-Kanji: Das japanische Bildungsministerium hat eine Liste mit 2.136 Kanji erstellt, die Japaner während ihrer Schullaufbahn lernen müssen und deren Wissen im Alltag vorausgesetzt wird. Diese Kanji nennt man Joyo-Kanji und es sind die selben, die du auch können musst.
Das selten erklärte Zeichen 々 (Kanji-gaeshi/Noma) verwirrt viele Anfänger: Es ist kein echtes Kanji, sondern ein Wiederholungszeichen, das die Aussprache manchmal stimmhaft macht (日々 = ひび) und manchmal nicht (昔々 = むかしむかし).
Wie lernst du Kanji am besten?
Es gibt einige Tricks und Kniffe, wie du die Kanji am besten lernen kannst.Zudem ist es wichtig zu wissen, was genau du dir einprägen solltest und was du ignorieren kannst. Mehr dazu erfährst du im nächsten Kapitel des Guides. Ein Klick auf den grünen Button bringt dich dahin!
Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.
Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.
Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.
Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.