“Dattebayo” ist ein etwas anderer Ausdruck. Höchstwahrscheinlich kennst du ihn von Naruto Uzumaki aus der Serie “Naruto”. Im deutschen wird er im Regelfall mit “Echt jetzt!” übersetzt, im englischen mit “Believe it!”. Auf Japanisch sagt er hingegen etwas ganz anderes aus.
Die Übersetzung von Dattebayo auf Deutsch
Ein Satz, kein Ausdruck: Dattebayo ist kein Ausdruck. Es ist ein vollständiger Satz. Und der funktioniert mit einer Auslassung, wie sie für das Japanische sehr üblich sind.
Die Einzelteile: Doch zunächst will ich dir die vier Worte erklären, aus denen er sich zusammensetzt. Achtung: Jetzt wird es ein wenig grammatisch!
- だ (da) – Das ist die Kopula eines japanischen Satzes. Sozusagen sein “ist”. Eventuell hast du auch seine formelle Variante desu です schon einmal gehört.
- って (tte) – Hierbei handelt es sich eigentlich um zwei Wörter, die man bereits zusammengezogen hat. Nämlich という (to iu), Das と (to) ist eine Zitatspartikel und zitiert das vor ihm. いう (iu) hingegen bedeutet “sagen”.
- ば (ba) – Das ist ein Konditional. Also eine Art “wenn”.
- よ (yo) – Am Ende folgt diese Partikel, die der zuvor genannten Aussage Nachdruck verleiht. Dir wird in Naruto selbst bereits aufgefallen sein, dass du hier auch andere Partikeln nutzen kannst, wie etwa ね (ne) (eine Methode, um Zustimmung zu suchen) oder さ (sa) (eine umgangssprachlichere Version von yo).
Was bedeutet Dattebayo jetzt? Das だ (da) bezieht sich auf das, was zuletzt gesagt wurde. In Kombination mit den weiteren Wörtern heißt es wörtlich auf Deutsch übersetzt also so viel wie “Na wenn das so ist!” Die Aussage wirkt zudem ein wenig kindisch und widerspenstig.
Wenn du dich für die exakten grammatischen Details interessierst, kannst du zudem einen Blick in meinen Artikel zu der Kombination だって (datte) an sich werfen, wo ich alles noch ein wenig genauer aufschlüssel:
Die offizielle Übersetzung
Die Übersetzer von Naruto äußerten sich dazu! Sie erklärten, dass man die Aussage bei der Lokalisation des Manga durchaus diskutierte. Man entschied sich jedoch dazu, sie in den meisten Fällen einfach komplett wegzulassen. Das passiert zudem nicht nur beim Dattebayo, sondern auch manchen Aussagen anderer Charaktere.
Die Version im Anime: Beim Anime war es hingegen etwas komplizierter. Hier muss Naruto an diesen Stellen etwas sagen. Immerhin bewegt er zu der Zeit seinen Mund. Die Wahl auf “Echt jetzt!” oder “Believe it!” fiel, weil es besser zur Mundbewegung passt.
Besondere Herausforderungen: Oft beschweren sich Fans bei so etwas, das es nicht Originalgetreu genug sei. Doch echte 1:1-Übersetzungen würden sehr komisch klingen. Deswegen muss man anpassen und andere Sätze finden, die zumindest eine ähnliche Bedeutung rüberbringen, ohne für das neue Publikum fremd zu wirken. Deswegen spricht man bei sowas auch eher von “Lokalisation” statt “Übersetzung”.
Deswegen lohnt es, die Sprache zu lernen!
Ein authentischeres Erlebnis: Fans profitieren vom Japanisch-Lernen, da sie Anime und Manga im Original genießen können – ohne Übersetzungsprobleme. Das ist leichter als gedacht! Wie? Das zeige ich in meinem Online-Japanischkurs.
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Dattebayo in Japan
Verwendung: In Japan selbst wirst du diese Aussage so gut wie nie hören. Es handelt sich dabei einfach nur um ein charakteristisches Sprachmerkmal (oder “Verbal Tic”) von Naruto, das seine energische und oft überschwängliche Persönlichkeit unterstreichen soll.
Entsprechend wurde das Dattebayo auch nur durch den enormen Erfolg der Naruto-Serie zu einem bekannten Phänomen in der Anime- und Manga-Kultur. Er wird oft von Fans zitiert und ist zu einem erkennbaren Merkmal der Serie geworden.
Ähnliche Ausdrücke: Es gibt aber durchaus eine ganze Reihe ähnlicher Ausdrücke und Aussagen in der japanischen Sprache zur Verstärkung oder Abschwächung von Aussagen, die sich je nach Region, Alter und sozialem Kontext unterscheiden.
Für mehr populäre Phrasen aus Japan kannst du hingegen einen Blick in meine Übersicht werfen:
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Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.
Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.
Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.
Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.