Japanischkurs
Japanische Hiragana

Hiragana: Alle Schriftzeichen, Aussprache und Tabelle

Hiragana gehören zur großen Gruppe der Kana und sind die grundlegendste Schriftart in Japan. Dieses japanische Alphabet besteht heutzutage aus 46 unterschiedliche Zeichen, die du alle können musst, um die Sprache zu lernen. Wenn du noch nichts zu den drei in Japan genutzten Zeichenarten weißt, schau vorher in meinen Artikel zur japanischen Schrift.

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Hiragana: Japanische Buchstaben

Was sind Hiragana? Hiragana und auch ihr Pendant, die Katakana, sind sozusagen japanische Buchstaben. Sie werden fälschlicherweise oft als Silben bezeichnet. Allerdings sind es in Wirklichkeit Moren. Das ist eine Zeiteinheit der Phonologie und jede More wird gleich lang ausgesprochen. Alleinstehend haben sie keine eigene Bedeutung.

Wofür werden Hiragana verwendet? Diese japanischen Buchstaben werden vor allem für die grammatischen Teile der Sprache verwendet wie etwa Verbendungen oder Partikel. Aber du kannst auch Worte ohne Kanji mit ihnen schreiben. Entsprechend werden sie auch genutzt, um die Lesung eines Kanjis anzugeben. In diesem Fall nennt man sie Furigana.

Aussprache und Gruppen der Hiragana

Hiragana unterteilen sich in zwei größere Gruppen. Einmal fünf Vokale und dann eine große Gruppe von 41 Schriftzeichen, die auf den jeweiligen Vokalen aufbauen.

5 Vokale als Grundlage

Hiragana Vokale

Aussprache der Vokale: Die Grundlage bilden fünf Vokale, deren Aussprache mit der von a, i, u, e, o identisch ist. Bedenke aber, dass es sich dabei nur um eine einfache Methode handelt, die Aussprache dieser Zeichen einem deutschen Muttersprachler zu erklären. Es ist keine Übersetzung unserer Vokale.

9 verschiedene Gruppen

Gruppen der Hiragana

Diese fünf Vokale kannst du mit jeweils einem von neun bei uns als Konsonant bekannten Laut verbinden, um weitere Moren zu bilden.

Die Aussprache: Auch hier musst du jedoch bedenken, dass die Schreibweise mit lateinischen Buchstaben nur eine entsprechung der Aussprache mit den uns bekannten Buchstaben ist. Zudem gibt es einige Abweichungen. Die wichtigsten sind in der R- und S-Reihe. らりるれろ werden zwar als ra, ri, ru, re, ro transliteriert, die Aussprache ist aber viel näher an dem uns bekannten L. させすそ (sa, se, su, so) hingegen werden im Gegensatz zu dem uns bekannten S stimmlos ausgesprochen. Bei den anderen ist der Unterschied nicht so elementar.

Die Aussprache der Hiragana kann am Anfang verwirrend sein: Besonders bei den genannten Unterschieden. Deswegen ist eine audiovisuelle Lernmethode hier sehr hilfreich. Die bekommst du etwa mit der App Migaku, das du zehn Tage lang kostenlos testen kannst. Danach bietet es eine ganze Reihe weiterer nützlicher Features, die dein Lerntempo extrem beschleunigen werden:

Hiragana-Tabelle mit einfachen Moren

Es ist zudem möglich, einige der Hiragana miteinander zu kombinieren, um weitere Laute zu bilden. Hier siehst du alle heutzutage noch gebräuchlichen Hiragana:

Hiragana

 aiueo
 

 

a

 

i

 

u

 

e

 

o

k

 

ka

 

ki

 

ku

 

ke

 

ko

s

 

sa

 

shi

 

su

 

se

 

so

t

 

ta

 

chi

 

tsu

 

te

 

to

n

 

na

 

ni

 

nu

 

ne

 

no

h

 

ha

 

hi

 

fu

 

he

 

ho

m

 

ma

 

mi

 

mu

 

me

 

mo

y

 

ya

 

 

yu

 

 

yo

r

 

ra

 

ri

 

ru

 

re

 

ro

w

 

wa

   

 

wo

*  

 

n

  

Diese Zeichen kannst du dir ganz einfach mit Eselsbrücken merken. Die findest du, wenn du die folgende Liste aufklappst. Vorerst gibt es die in reiner Textform.

Eselsbrücken für alle Hiragana

Hiragana-Kombinationen

 
    
kきゃ

 

kya

きゅ

 

kyu

きょ

 

kyo

sしゃ

 

sha

しゅ

 

shu

しょ

 

sho

tちゃ

 

cha

ちゅ

 

chu

ちょ

 

cho

nにゃ

 

nya

にゅ

 

nyu

にょ

 

nyo

hひゃ

 

hya

ひゅ

 

hyu

ひょ

 

hyo

mみゃ

 

mya

みゅ

 

myu

みょ

 

myo

y   
rりゃ

 

rya

りゅ

 

ryu

りょ

 

ryo

w   

Beachte die Größe! Bei den Kombinationen musst du genau hinsehen. Das zweite Zeichen, also das ゃ,ゅ und ょ ist kleiner geschrieben als sein Pendant in der linken Tabelle. Das ist ein wichtiger Unterschied. Während きゃ nämlich “kya” ausgesprochen wird, wäre きや “kiya”.

Aufpassen bei der Aussprache: Anhand dieser Tabellen siehst du auch, wieso du Hiragana nicht mit ihrer westlichen Umschrift gleichsetzen kannst. Denn dann wärst du in der Annahme, dass es bei den Lauten Ausnahmen gibt, die keinem System folgen. Etwa bei der t-Reihe, die in Kombination mit dem い plötzlich zu chi wird und nicht ti.

Hiragana-Tabelle mit stimmhaften Moren

Von den Zeichen in der k, s, t und h-Reihe gibt es zudem noch stimmhafte Varianten, die mit zwei kleinen Strichen oder einem Kreis oben rechts kenntlich gemacht werden. Dadurch entspricht die Aussprache dann unserem g, z, d, b und p. Obwohl du erneut beim Z aufpassen musst. Denn das ist kein richtiges Z, sondern ein stimmhaftes S, wie es etwa im Wort “Saft” vorkommt.

Hiragana

 aiueo
g

 

ga

 

gi

 

gu

 

ge

 

go

z

 

za

 

ji

 

zu

 

ze

 

zo

d

 

da

 

ji

 

zu

 

de

 

do

b

 

ba

 

bi

 

bu

 

be

 

bo

p

 

pa

 

pi

 

pu

 

pe

 

po

Kombinationen

 
gぎゃ

 

gya

ぎゅ

 

gyu

ぎょ

 

gyo

zじゃ

 

ja

じゅ

 

ju

じょ

 

jo

d   
bびゃ

 

bya

びゅ

 

byu

びょ

 

byo

pぴゃ

 

pya

ぴゅ

 

pyu

ぴょ

 

pyo

Was du zur Aussprache wissen musst

Ich habe bereits erklärt, dass es sich bei den Hiragana um Moren handelt, die eine Zeiteinheit in der Phonologie darstellen. Für dich bedeutet das, dass jedes Hiragana gleich lang ausgesprochen wird. In etwa wie ein Takt.

Lange Vokale: Es gibt jedoch auch im Japanischen die Möglichkeit, die Aussprache der Vokale langzuziehen. Teilweise machst du das einfach durch Dopplung des Hiragana, aber es gibt auch andere Methoden:

HiraganaLange Version
ああ, あー
いい, いー
うう, うー
ええ, えい, えー
おう, おお, おー

Abrupte Konsonanten: Es gibt zudem noch das っ , eine kleine Version von つ. Die sorgt dafür, dass die darauffolgende More wesentlich härter und abrupter gesprochen wird.

Wie lernst du Hiragana?

Mach dir Karteikarten: Am besten erstellst du dir für jedes Hiragana eine eigene Karteikarte. Auf die eine Seite schreibst du das Kana, auf die andere hingegen die Aussprache. Dafür kannst du die Tabellen auf dieser Seite hier nutzen. Beachte aber die zusätzlichen Informationen zur Aussprache, die ich nannte.

Erspar dir Arbeit: Statt selbst Karten anzulegen, kannst du alternativ auch dieses Deck für die App Anki nutzen, um die ersten Grundlagen der japanischen Sprache zu erlernen.

Lese Hiragana in der Wildnis! Deine Hauptanstrengung sollte jedoch sein, einfach zu versuchen, Hiragana in der Wildnis zu lesen. Dafür kannst du etwa Lieder oder Anime mit Karaoke ansehen. Am besten eignen sich jene, in denen du einmal die japanische Schreibweise hast und dazu noch die Karaoke-Texte in Romaji, also lateinischen Buchstaben. Gleichzeitig kannst du auf japanische Webseiten gehen und dort einfach versuchen, sämtliche Hiragana zu lesen. Zu diesem Zeitpunkt musst du die Wörter noch nicht verstehen.

Schreibübungen: Wenn du japanische Texte von Hand schreiben willst, lohnt es sich, genau das zu üben. Dafür gibt es zahlreiche vorgefertigte Übungsblätter, die du kostenlos herunterladen und ausdrucken kannst:

So machst du weiter

Wenn du die Hiragana kannst, solltest du als nächstes die Katakana lernen. Was du über die wissen musst, erfährst du im folgenden Artikel:

Profilbild von Mathias Dietrich

Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.

Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.

Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.

Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.

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