Du möchtest 'Frohes neues Jahr' auf Japanisch sagen? Von der formellen Neujahrsgratulation bis zum lockeren Gruß unter Freunden gibt es verschiedene Möglichkeiten - ganz ähnlich wie im Deutschen. In diesem Artikel erfährst du nicht nur die wichtigsten Neujahrsgrüße mit Aussprache, sondern auch, was das japanische Neujahrsfest mit dem Geburtstag aller Japaner zu tun hat und was sich hinter dem geheimnisvollen 'Bounenkai' verbirgt!
So funktionieren Neujahrsgrüße in Japan
Der wichtigste japanische Neujahrsgruß und seine Aussprache
Der klassische und förmliche Neujahrsgruß auf Japanisch lautet:
"Akemashite omedetou gozaimasu" (明けましておめでとうございます)
So sprichst du die einzelnen Worte aus:
- Akemashite (あけまして):
- A: kurz wie in "Akte"
- ke: wie in "Kette"
- ma: wie in "Matte"
- schi: wie in "schick"
- te: wie in "Tee"
- Omedetou (おめでとう):
- o: kurz wie in "offen"
- me: wie in "Meer"
- de: wie in "Decke"
- to: wie in "Tonne"
- u: lang gezogen wie in "Uhr"
- Gozaimasu (ございます):
- go: wie in "Gott"
- sa: wie in "Sache"
- i: wie in "ihn"
- ma: wie in "Matte"
- su: kurz wie in "Suppe"
Der Gruß wird höflich und mit einer leichten Verbeugung ausgesprochen. Die Betonung ist gleichmäßig, keines der Zeichen - bei denen es sich um Moren handelt - wird besonders hervorgehoben.
Diese formelle Version verwendest du:
- Bei älteren Menschen
- Im geschäftlichen Umfeld
- Bei Menschen, die du nicht gut kennst
- Bei allen formellen Anlässen
Locker oder formell? Diese Varianten gibt es
Neben der formellen Version gibt es auch entspanntere Möglichkeiten, ein frohes neues Jahr zu wünschen:
- Akemashite omedetou (あけましておめでとう)
- Die informelle Version ohne "gozaimasu"
- Entspricht etwa unserem lockeren "Frohes Neues!"
- Akemashite (あけまして)
- Sehr informell
- Vergleichbar mit unserem "Frohes!"
- Akeome (あけおめ)
- Die moderne, umgangssprachliche Kurzform
- Zusammengezogen aus "Akemashite omedetou"
- Vergleichbar mit unserem "Frohes!"
- Yoi otoshi wo (よいお年を)
- Bedeutet wörtlich "Ein gutes Jahr!"
- Ähnlich wie unser "Guten Rutsch!"
- Aussprache:
- Yo-i: "yo" wie in "Yoga", "i" wie in "ihn"
- o-to-schi: "o" wie in "offen", "to" wie in "Tonne", "schi" wie in "schick"
- wo: wie "wo" in "wohin"
- Aussprache:
So verwendest du die Grüße richtig
Der richtige Zeitpunkt und die passende Form sind in der japanischen Kultur besonders wichtig. Hier erfährst du, worauf du achten solltest:
- Vor Neujahr:
- "Yoi otoshi wo" ist die richtige Wahl
- Verwendbar ab Ende Dezember
- Ähnlich unserem "Guten Rutsch"
- An Neujahr und die ersten Januartage:
- "Akemashite omedetou gozaimasu" (formell)
- "Akemashite omedetou" (unter Freunden)
- "Akeome" (locker/jung)
- Zeitraum:
- Die Neujahrsgrüße kannst du in Japan bis etwa Mitte Januar verwenden
- Nach dem 15. Januar werden sie nicht mehr ausgesprochen
Neujahr in Japan - Das wichtigste Fest des Jahres
Das japanische Neujahrsfest ist besinnlich und familienorientiert: In Japan ist Neujahr (Shōgatsu) das bedeutendste Fest des Jahres. Anders als in Deutschland wird nicht ausgelassen gefeiert, sondern ruhig im Familienkreis begangen. Viele besuchen einen Schrein (Hatsumōde), lauschen den 108 Tempelglockenschlägen und essen die traditionellen langen Buchweizennudeln (Toshikoshi-Soba) für ein langes Leben.
Neujahr war einst der gemeinsame Geburtstag aller Japaner: Bis 1873 wurde jeder Japaner an Neujahr automatisch ein Jahr älter - unabhängig vom tatsächlichen Geburtsdatum. Diese "Kazoedoshi"-Tradition bedeutete, dass ein Neugeborenes bereits als einjährig galt und alle Menschen am gleichen Tag "Alles Gute zum Geburtstag" auf Japanisch hörten. Heute feiert zwar jeder seinen eigenen Geburtstag, aber die Tradition zeigt die besondere kulturelle Bedeutung des Neujahrsfestes in Japan.
Beim Bounenkai werden die Sorgen des alten Jahres weggefeiert: Im Dezember treffen sich Japaner zum "Bounenkai" (忘年会, "Vergiss-das-Jahr-Treffen"). Bei diesen geselligen Zusammenkünften mit Kollegen und Freunden wird ausgiebig gegessen und getrunken, um die Sorgen des alten Jahres hinter sich zu lassen. Die Bounenkai-Saison erreicht ihren Höhepunkt in der Woche vor Silvester. Feuerwerke sind in Japan hingegen unüblich. Die findest du maximal in Großstädten mit vielen Ausländern:
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Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.
Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.
Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.
Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.