Ich stehe dem Einsatz von KIs beim Lernen sehr kritisch gegenüber. Denn sie machen nach wie vor noch sehr schnell Fehler, die du dir dann einprägen würdest. Das heißt aber nicht, dass sie gar nicht helfen können. Allerdings nicht als Allheilsmittel, sondern Werkzeuge für kleine, sehr spezifische Aufgaben. Deswegen erkläre ich dir hier, bei welchen Punkten du ChatGPT und Co. zum Lernen einer Sprache einsetzen kannst und worauf du dabei achten musst!
Ich spreche dieses Thema bereits im Vorbereitungsteil des Kurses an. Denn KIs werden nicht verschwinden. Doch viele Lerner wollen heutzutage viel zu schnell auf sie zurückgreifen, ohne sich bewusst zu sein, was sie da zum Lernen einsetzen. Davon rate ich explizit ab. Man sollte sie erst nutzen, wenn man schon Erfahrung mit der Sprache hat. Und auch dann ist noch Vorsicht angebracht.
- Zugriff auf eine ganze Bandbreite von KIs!
- KIs sind ein Werkzeug, keine Lehrer!
- Bessere Übersetzungen bei manchen Sprachen
- Lasse dir Wörter erklären
- Für Grammatik-Hinweise eher ungeeignet
- Gespräche mit der KI nur für erfahrene Lerner
- Vorsichtiger Einsatz kann lohnen!
- Jetzt kannst du mit dem Lernen anfangen!
Zugriff auf eine ganze Bandbreite von KIs!
Welche KI ist die beste zum Sprachenlernen? Es ist schwer zu sagen, welche KI am nützlichsten ist. Aber zum Glück gibt es eine Möglichkeit, nur für einen Dienst zu bezahlen, aber Zugang zu allen möglichen beliebten Diensten zu haben. Dazu gehört auch o1 von OpenAI, das sich derzeit noch in der Testphase befindet.
Zugang zu den populärsten KIs: Bei diesem Dienst handelt es sich um Straico. Je nach Abonnement erhältst du monatlich Münzen, mit denen du eine große Auswahl an KI-Modellen befragen kannst. Mit einem kostenlosen Konto erhältst du bereits 200 Münzen pro Monat!
KIs sind ein Werkzeug, keine Lehrer!
Lerne keine Grundlagen mit KIs! Du solltest dir immer bewusst sein, dass aktuelle KIs nur ein Werkzeug sind und du sie auch nur entsprechend verwenden solltest. Sie helfen dir nur weiter, wenn du weißt, wofür du sie verwenden kannst und wie du sie richtig einsetzt. Vertraue ihren Antworten nicht blind! Deshalb solltest du sie auch nicht für die Grundlagen verwenden.
Kontrolle ist wichtig! Das heißt nicht, dass sie dir keine korrekten Informationen geben können. Aber gerade als Anfänger kannst du nicht einschätzen, was richtig und was falsch ist. Deshalb solltest du KIs erst später für ganz bestimmte Aufgaben einsetzen, deren Ergebnisse du auch auf die ein oder andere Art und Weise überprüfen kannst.
Für jede Frage ein neues Gespräch! Eine der wichtigsten Regeln ist, dass du Gespräche mit KIs kurz halten solltest. Außerdem solltest du für jede Frage ein neues Gespräch beginnen. Sonst steigt die Fehlerwahrscheinlichkeit schnell an.
Bessere Übersetzungen bei manchen Sprachen
Ergebnisse hängen von der KI ab: Beim Übersetzen kommt es auf die Sprache an, die du lernst, und da kann es von Modell zu Modell große Unterschiede geben. DeepL, was im Kern auch eine KI ist, lieferte mir zum Beispiel gute Ergebnisse bei Deutsch zu Englisch und auch Englisch zu Deutsch. Für Japanisch ins Deutsche und ins Englische war es dagegen eher mangelhaft.
Bessere Japanisch-Übersetzer: Nach meiner Erfahrung übersetzen moderne KIs im Stile von ChatGPT und Co. Japanisch ins Englische oder Deutsche recht gut. Ich habe das mit Claude 3 Opus und Claude 3.5 Sonnett getestet. Das liegt wohl vor allem daran, dass sie den Kontext stärker berücksichtigen als klassische maschinelle Übersetzer.
Denk über die Übersetzungen nach! Wichtig ist aber, dass du die Übersetzungen nicht einfach so hinnimmst. Beim Lernen sind sie nur eine Hilfe und du solltest hinterher selbst nachvollziehen, wie die Übersetzung zustande gekommen ist. Und auch wenn KIs hier gute Ergebnisse liefern können, sind Fehler immer möglich.
Lasse dir Wörter erklären
Bring Ordnung ins Chaos: Wenn du ein Wort im Wörterbuch nachschlägst, findest du oft viele verschiedene Übersetzungen, mit denen du vielleicht nicht sofort etwas anfangen kannst. KIs können dir helfen, ein wenig Ordnung in das Chaos zu bringen, indem du sie nach der Bedeutung bestimmter Wörter fragst.
Überprüfe die Antworten: Hierbei verlässt du dich also nicht ausschließlich auf die Aussage der KI, sondern kannst die Ansage direkt mit verschiedenen, von Menschen verfassten, Beispielsätzen und Übersetzungen überprüfen und so besser verstehen. so merkst du auch direkt, wenn die Beschreibung der KI keinen Sinn ergibt und kannst sie verwerfen.
Für Grammatik-Hinweise eher ungeeignet
Bei der Grammatik habe ich sehr negative Erfahrungen mit KIs gemacht: In meinen eigenen Tests gab sie etwa oftmals komplett falsche Erklärungen zu den Partikeln. Und als ich sie darauf hinwies kam nur noch ein „Entschuldigung für das Missverständnis!” Unbekannte Grammatik solltest du also lieber selbst erörtern, indem du die Regeln etwa auf meiner Webseite suchst, oder notfalls online mit einer Google-Suche.
Gleiches gilt für Fehlerkorrekturen. Sie missverstehen falsch geschriebene Sätze sehr schnell, sagen es aber nicht. Sie antworten aber dennoch mit größter Selbstsicherheit. Das ist besonders problematisch für Anfänger, die zwangsläufig viele Fehler machen. Gerade bei Japanisch wirken ihre Grammatikerklärungen zudem gerne etwas verwirrt.
Eine ganz besondere KI kann dir trotzdem helfen! Nämlich die von Google Docs. Wenn du hier Texte schreibst, werden grammatische Fehler automatisch angestrichen. Nicht nur auf Deutsch, sondern auch bei Texten in allen möglichen Fremdsprachen. Das ist natürlich keine KI wie ChatGPT. Aber es zeigt dir unnatürlich klingende oder falsche Sätze an und du kannst selbst nachschauen, wie du sie verbessern kannst.
Auch diese Funktion funktioniert nicht perfekt. Allerdings ist sie an sich eher eine Art “Guck dir das nochmal an!” und lässt dich selbst den Satz noch einmal überprüfen.
Gespräche mit der KI nur für erfahrene Lerner
Sprechen und Schreiben zu üben ist eine der großen Hürden beim Erlernen einer Sprache. Ich würde jedoch nicht empfehlen, dies mit einer KI zu tun. Der Grund ist einfach:
Für eine KI irrst du dich nie: Sie macht immer etwas aus deiner Eingabe. Auch wenn sie völlig falsch ist. Und selbst wenn du sie bittest, dich auf Fehler hinzuweisen, wird sie das nicht so zuverlässig tun, wie du es vielleicht erwartest. Dadurch würdest du dir schnell Fehler einprägen.
Nur für Experten: Der Einsatz lohnt sich also nur, wenn du die Antwort der KI selbst überprüfen kannst und merkst, wenn sie Fehler macht. Das ist an sich eine Faustregel für den Einsatz solcher Sprachmodelle. In diesem Fall können sie dir durchaus helfen, indem sie deine Hemmungen, den Output zu üben, reduzieren.
Im Idealfall trainierst du das Sprechen und Schreiben aber mit echten Menschen. Wo du Kontakte findest und deine Sprachkenntnisse trainieren kannst, erfährst du in meinem Sprachkurs:
Vorsichtiger Einsatz kann lohnen!
Ich bin immer noch der Meinung, dass man nicht vorrangig mit künstlichen Intelligenzen lernen sollte, weil man sonst schnell Probleme bekommt. Aber wenn du weißt, worauf du achten musst, und sie vorsichtig für kleine, sehr spezifische Aufgaben einsetzt, können sie dir helfen.
Du solltest ihre Antworten aber immer etwas kritischer betrachten und hinterfragen. Manchmal können sie dir auch nur den richtigen Denkanstoß geben, um den richtigen Suchbegriff für Google und damit einen von einem Menschen verfassten Artikel zu dem Thema zu finden.
Für die Nutzung an sich empfehle ich Straico, damit du nicht an ein Modell gebunden bist, sondern jederzeit bequem ein anderes befragen kannst. Und es kommen immer mehr dazu! Wenn du deinen Account über den folgenden Link erstellst, sparst du auch noch:
Jetzt kannst du mit dem Lernen anfangen!
Wenn du dem Guide von Anfang an bis hierhin gefolgt bist, dann hast du die Lernvorbereitungen abgeschlossen! Jetzt geht es weiter, indem du dich mit der japanischen Schrift vertraut machst!
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Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.
Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.
Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.
Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.