Die perfekte Japanreise
Illustration von Sehenswürdigkeiten in Hiroshima

Die 15 besten Hiroshima Sehenswürdigkeiten: Ein Einwohner packt aus!

Für die meisten Besucher Japans ist Hiroshima maximal ein Tagesausflug. Ich hingegen lebe seit 2018 in der Stadt und habe sie dadurch bis in die letzte Ecke erkundet! Hier stell ich dir ihre wichtigsten Sehenswürdigkeiten und einige Geheimtipps vor!

Strahlung in Hiroshima? Allen voran: Viele Besucher haben oftmals bedenken wegen verbleibender Strahlung durch die Atombombe. Die ist im Alltag von Hiroshima aber schon seit sehr langer Zeit kein Thema mehr. Es gibt keine verstrahlten Gebiete und du musst nicht mit einem Geigerzähler durch die Stadt laufen.

Die Highlights von Hiroshima

1. Der Friedensgedenkpark und das Atombombendenkmal

Der Friedensgedenkpark mit dem Atombombendenkmal dürfte der Hauptgrund sein, wegen dem die meisten Touristen Hiroshima aufsuchen. Er ist nur wenige hundert Meter vom Ground Zero der Atombombe entfernt und steht ganz im Zeichen der Erinnerung.

Hier findest du zudem das Kinderdenkmal, bei dem man den durch die Atombombe und ihre Nachwirkungen verstorbenen Kindern gedenkt, eine Gedenkhalle und das Museum, in dem du mehr über die Einzelschicksale der Bombe und die politischen Ereignisse um sie herum erfährst.

Insider-Tipp: Die wenigsten sehen sich den wirklichen Ground Zero der Atombombe an, den du in der Seitengasse neben dem 7/11 Konbini findest.

  • Eintritt: Kostenlos
  • Beste Zeit: Mittags hast du im Park die beste Atmosphäre.
  • Highlight: Atombombendenkmal
  • Anreise: Straßenbahnstation "Genbaku Domu Mae"

2. Karpfen-Schloss: Die Burg von Hiroshima

Die Burg von Hiroshima, von wenigen Menschen auch als Karpfen-Schloss bezeichnet, ist in meinen Augen die unspektakulärste in Japan. Denn viel steht hier nicht mehr und nur einige wenige Teile wurden 1958 wieder aufgebaut. Im inneren gleicht sie einem Museum aus DDR-Zeiten mit laminierten Boden, von der Spitze aus hast du jedoch einen netten Ausblick.

Viel imposanter ist der Gokoku Schrein auf dem Burggelände. Das ist einer de rbeliebtesten Orte Hiroshimas, um das neue Jahr zu feiern. Abseits dessen steht auch hier viel im Zeichen der Atombombe. So kannst du die Überreste des Bunkers sehen, von dem aus die erste Meldung aus Hiroshima über den Abwurf der Atombombe abgeschickt wurde.

Insider-Tipp: Du kannst einen Spaziergang auf den Mauerüberresten der Burg machen. Dort gehen nur wenige Leute hin, es bietet dir aber interessante Perspektiven auf die Burg.

  • Eintritt: Kostenlos (500 Yen für das Museum im Hauptturm)
  • Beste Zeit: Mittags hast du im Park die beste Atmosphäre.
  • Highlight: Gokoku Schrein
  • Anreise: Jouhoku Station mit der Astram Line

3. Miyajima: Einer der schönsten Orte Japans

Itsukushima, besser bekannt unter dem Namen Miyajima, ist streng genommen nicht mehr in der Stadt Hiroshima, sondern Hatsukaichi. Die befindet sich aber immer noch in der Präfektur Hiroshima! Sie zählt als einer der schönsten Orte Japans und ist vor allem für den auf dem Wasser stehenden Schrein und des gewaltige "Schwebende Torii" bekannt.

Ich empfehle aber auf jeden Fall auch den Daishoin zu besuchen, der sich nur wenige hundert Meter vom Schrein entfernt befindet. Den Berg Misen zu besteigen dauert ungefähr 1/1/2 Stunden und ist ebenfalls ein Erlebnis. Alternativ fährt eine Seilbahn bis auf den Gipfel. Und wenn du dich für das Meeresleben der Setoinland-See interessierst, solltest du dem Aquarium auf Miyajima einen Besuch abstatten!

Insider-Tipp: Wenn du beim Hafen nach links gehst, statt nach rechts, kommst du nach ungefähr 45 Minuten beim Tsutsumigaura an, einem Strand, bei dem du im Sommer gar schwimmen kannst!

  • Eintritt: 200 Yen (Besuchssteuer der Insel, im Fährenticket enthalten)
  • Beste Zeit: Früh am Morgen. Die Inselerkdundung dauert etwas!
  • Highlight: Aussichtsplattform auf dem Berg Misen
  • Anreise: Schnellboot vom Friedenspark aus, oder Fähre ab Miyajimaguchi

4. Shukkeien: Ein japanischer Garten

Shukkeien in Hiroshima

Der Shukkeien ist ein mitten in der Stadt gelegener japanischer Garten, der die gesamte Topographie des Landes im Kleinformat wiederspiegelt. Im Zentrum gibt es einen großen Teich mit Koi-Fischen und Schildkröten, drumherum findest du Bäume, Mini-Wasserfälle und gar einen Bambuswald.

Nach dem Parkbesuch kannst du zudem dem Kunstmuseum einen Besuch abstatten.

Insider-Tipp: Es gibt keinen Weg durch den Park, bei dem du alles siehst. Geh also ruhig manche Wege noch einmal zurück, um andere Routen auszuprobieren!

  • Eintritt: 350 Yen (650 Yen mit Kunstmuseum)
  • Öffnungszeiten: - 17:00 Uhr
  • Beste Zeit: Vormittags bis Mittags hast du das beste Erlebnis
  • Highlight: Der zentrale Teich mit seinen Koi-Fischen
  • Anreise: Straßenbahn bis Katei Saibansho-mae

5. Mitakidera: Ein Naturtempel mit drei Wasserfällen

Pagode bei Mitakidera

Mitaki-Dera ist der Tempel der drei Wasserfälle und sein Wasser wird jedes Jahr bei der Friedenszeremonie als Opfergabe den Opfern der Atombombee dargeboten. Er zeichnet sich vor allem durch die große Pagode direkt am Eingang aus, die 1951 vom Hiro-Hachiman Schrein zum Mitaki Tempel gebracht wurde.

Insider-Tipp: Du kannst dem Pfad hinter dem Tempel bis auf den Berg folgen, um wundervolle Aussichten zu bekommen. Nimm aber eine Glocke mit, um Bären abzuschrecken.

  • Eintritt: 200 Yen
  • Öffnungszeiten: 8:00 Uhr - 17:00 Uhr
  • Beste Zeit: Mittags kannst du die Atmosphäre am besten genießen
  • Highlight: Die japanische Pagode
  • Anreise: Mitaki Station auf der Kabe-Linie von JR

6. Hondoori: Hiroshimas große Einkaufsmeile

Hondoori in Hiroshima

Hondoori ist eine große Einkaufsmeile und liegt direkt am Friedensgedenkpark. Hier findest du zahlreiche Läden begonnen bei simplen Konbinis, über Restaurants bis hin zu Mode, Elektronik und mehr.

Unterirdisch geht es weiter! Direkt an der Straße gibt es einige Treppen und Fahrstühle in den Untergrund, wo du noch mehr Geschäfte findest!

Insider-Tipp: Hier findest du zudem einen Kyūdō-Laden, wo du das japanische Bogenschießen selbst ausprobieren kannst!

  • Öffnungszeiten: 10:00 bis 17:00 Uhr (Öffnungszeiten der meisten Läden)
  • Beste Zeit: Mittags kannst du die Atmosphäre am besten genießen
  • Highlight: Kyūdō
  • Anreise: Straßenbahn bis Hondoori-Station

7. Die Kulturhalle: Erlebe shintoistisches Theater

Kagura in Hiroshima

Mitten im Stadtzentrum findest du die unscheinbare Kulturhalle von Hiroshima. Die wenigsten Touristen statten ihr einen Besuch ab und das ist ein großer Fehler! Denn hier kannst du Mittwoch abends kostengünstig Kagura, das shintoistische Theater erleben! Die genauen Zeiten der Aufführungen werden jedes Jahr aufs neue bekannt gegeben.

Insider-Tipp: Kagura sieht nicht nur hübsch aus, sondern erzählt auch eine Geschichte. Doch der zu folgen kann selbst für jene schwer sein, die Japanisch verstehen. Sieh dir deswegen vor deinem Besuch eine Zusammenfassung der aufgeführten Geschichte an!

  • Eintritt: Unterschiedlich je nach Aufführung
  • Öffnungszeiten: Einlass ab 18:00 Uhr, Vorführungsbeginn ab 19:00 Uhr
  • Dauer: Ca. 45 Minuten
  • Anreise: Straßenbahn bis nach Kamiyacho oder Hondoori

8. Nagarekawa: Das Nachtleben der Stadt

Nagarekawa in Hiroshima bei Nacht

Nagarekawa ist Hiroshimas Kneipenviertel. Perfekt, um Abends etwas trinken zu gehen. Gleichzeitig ist es auch das Rotlichtmileau. Allerdings ein wichtiger Hinweis: Als Tourist darfst du keine Läden besuchen, die sich um das eine drehen. Wirst du erwischt, droht Deportation. Der Besuch von Love Hotels mit unbezahlter Begleitung ist hingegen gestattet.

Insider-Tipp: Besuche die Backpacker's Bar Camel. Das ist eine legere Bar in der es auch nicht-alkoholische Getränke gibt. Setze dich an den Thresen und unterhalte dich mit den Barkeepern, die teils selbst Auslandserfahrung haben!

  • Öffnungszeiten: 20:00 Uhr - 04:00 Uhr
  • Beste Zeit: Abends. Am frühen Morgen und Mittags gibt es hier nicht viel
  • Highlight: Besuch einer japanischen Bar
  • Anreise: Straßenbahn bis Kanamayacho oder Ebisucho

9. Der Bahnhof: Natur und Tempel

Die meisten werden ihre Reise durch Hiroshima am Hauptbahnhof beginnen, zum Südausgang hinausmachen und sofort die Bahn in das Stadtzentrum nehmen. Gut: Erstmal Gepäck abladen ist sinnvoll! Aber nördlich des Bahnhofs gibt es ein wenig besuchtes Gebiet voller Tempel, Schreine und Natur!

Hier findest du unter anderem den Toushou-Gu, einen Schrein, der Tokugawa Ieyasu, dem ersten Shogun des Tokugawa Shogunats, gewidmet ist. Viele der Gebäude hier fingen durch die Atombombe zudem Feuer, wurden aber nicht vollständig zerstört und konnten repariert werden. Dadurch sehen sie noch aus wie 1648, als sie ursprünglich erbaut wurden!

Insider-Tipp: Besteige den Berg Futaba hinter dem Toushou Gu. Dort findest du nicht nur einen Inari-Schrein, sondern auch die Friedenspagode.

  • Eintritt: Kostenlos
  • Beste Zeit: Mittags bis Abends hast du einen guten Ausblick auf die Stadt vom Futaba aus
  • Highlight: Toushougu
  • Anreise: Hiroshima Eki

10. Ujina: Strandausflug in der Stadt

Bei Ujina findest du den Hafen von Hiroshima und kannst mit der Fähre die umliegenden Inseln besuchen oder sie als Alternative zu Bus und Bahn nutzen, um Küstenstädte wie Kure oder Matsuyama zu erreichen.

Doch wenn du etwas weiter erkundet, findest du auch einen kleinen Strand, an dem du baden oder entspannte Spaziergänge unternehmen kannst. Es lohnt auch, den Berg hier zu besteigen!

Insider-Tipp: Besuche den Strand am Abend im Sommer. Dann kannst du hier fluoreszierende Algen sehen!

  • Eintritt: Kostenlos
  • Beste Zeit: Abends mit Nachtausblick über das Meer
  • Highlight: Ein Spaziergang am Strand entlang
  • Anreise: Straßenbahn bis "Hiroshima Kou"

11. Hijiyama: Ein Berg mit Geschichte

Schrein am Fuß des Hijiyama

Der Hijiyama ist ein Berg, der mitten in Hiroshima liegt. Hier findest du nicht nur einen Park, sondern auch ein Museum, eine Manga-Bibliothek und einen Militärfriedhof. Er eignet sich damit ideal für einen kleinen Tagesausflug in die Natur. Zudem gibt es hier ein Forschungszentrum, dass die Auswirkungen der radioaktiven Strahlung durch die Atombombe untersucht.

Der Berg ist ein eher seichtes Ausflugsziel für Naturliebhaber, die schnell dem Stadtleben entkommen wollen und eine hübsche Aussicht suchen.

Insider-Tipp: Am Fuße des Bergs gibt es einen hübschen Schrein, an dem du auch einen Stempel für dein Schreinbuch holen kannst!

  • Eintritt: Kostenlos
  • Beste Zeit: Zur Abenddämmerung
  • Highlight: Ausblick über die Stadt vom Militärfriedhof aus
  • Anreise: Hiroshima Eki

12. Ookunoshima: Die Kaninchen-Insel

Der Hafen von Tadanoumi

Ookunoshima findest du erst auf moderneren Karten Japans. Denn zur Zeit des zweiten Weltkriegs hat man hier Giftgas und Balloonbomben hergestellt - und den Ort deswegen nicht auf Karten verzeichnet. Entsprechend wirst du hier viele Militärruinen sehen.

Zudem ist die Insel für ihre vielen Kaninchen bekannt. Allerdings sieht man von denen heutzutage immer weniger. Während man vor Corona noch fast von ihnen erdrückt wurde, siehst du sie heutzutage nur noch vereinzelt. Grund sind wohl die zurückgehenden Besucherzahlen während der Pandemie, die in weniger Futter für die Kaninchen und damit weniger Nachwuchs resultieren.

Insider-Tipp: Wenn du nur wegen der Kaninchen kommst, wirst du heutzutage nach der mühsamen Anreise womöglich enttäuscht werden.

  • Eintritt: 720 Yen für ein Rundtrip-Ticket mit der Fähre
  • Beste Zeit: Komme früh am Morgen an
  • Highlight: Giftgas-Museum
  • Anreise: Bus vom Bus Zenter in Hiroshima bis nach Tadanoumi

Meine Reiseplan-Empfehlung für Hiroshima

Das sind eine ganze Menge Sehenswürdigkeiten und wenn du für Hiroshima nur die üblichen zwei Tage einplanst, wie es die meisten tun, wirst du sehr viel davon verpassen. Ich empfehle deswegen, eine Woche in Hiroshima zu verbringen und die Ziele in der folgenden Reihenfolge anzusehen:

  • Tag 1: Friedenspark, Atombombendenkmal, Museum, Hiroshima Schloss und Shukkeien
  • Tag 2: Miyajima-Anreise mit dem Schnellboot. Besuch von Schrein, Daishouin und Aquarium
  • Tag 3: Mitakidera inklusive Bergbesteigung am Morgen bis Mittag, Kagura am Abend
  • Tag 4: Tagesausflug nach Ookunojima
  • Tag 5: Besuch des Hijiyama am Tag, Nagarekawa mit Bar und Karaoke am Abend
  • Tag 6: Miyajima mit Besteigung des Misen (variiere den Tag, um es einmal bei Ebbe und einmal bei Flut sehen zu können)
  • Tag 7: Toushou Gu und Friedenspagode am Morgen bis Mittag, Rückfahrt am Nachmittag / Abend

Damit du problemlos von A nach B kommst, solltest du dir zudem ansehen, wie der ÖPNV in Hiroshima funktioniert. Denn der unterscheidet sich ein klein wenig von dem in Großstädten wie Tokio und Osaka:

 

Profilbild von Mathias Dietrich

Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.

Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.

Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.

Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    ©
    2025