Touristen sind ein beliebtes Ziel für Betrüger. Denn oft sind sie viel Gastfreundschaft gewohnt, kennen lokale Gepflogenheiten nicht und lassen sich deshalb sehr leicht reinlegen. Und gerade im digitalen Zeitalter kannst du in zahlreiche Fallen tappen, ohne jemals einer dubiosen Person zu begegnen. Deswegen zeige ich dir hier einige der häufigsten Betrugsmaschen und Touristenfallen, damit du dich vor ihnen schützen kannst!
Diese Betrugsmaschen musst du kennen
Digitale Betrugsmaschen
Viele der Betrugsmaschen drehen sich um das digitale Leben und können dir dadurch bereits begegnen, wenn du deine Reise gerade erst planst.
1. Gefälschte offene WLANs
Auf der Suche nach Internet findest du oftmals offene WLANs. Doch nicht jedes hält, was es verspricht!
Die Betrugsmasche: Viele Angreifer täuschen ein offenes WLAN vor. Dabei können sie gar den Namen legitimer WLANs 1:1 kopieren und leiten dich auf gefälschte Login-Seiten weiter. Nur weil eine Seite etwas aussieht wie Facebook, muss es nicht wirklich Facebook sein! Man spricht dabei von einem Man-in-the-Middle-Angriff.
So schützt du dich:
- Nutze immer einen VPN. Der verschlüsselt dein Internet und macht es Angreifern schwerer, deine Daten auszulesen.
- Schalte die automatische Verbindung zu offenen Netzwerken in deinen Internet-Optionen aus.
- Vermeide es, offene WLANs für Dinge wie Bankgeschäfte oder Shopping zu nutzen.
2. Gefälschte Buchungs-Webseiten
Bereits bei der Buchung deiner Reise kannst du auf Scams reinfallen! Während du denkst, du bezahlst einen Flug oder eine Reise, schickst du dein Geld - und deine Kreditkarten-Daten - in Wirklichkeit an einen Betrüger!
Die Betrugsmasche: Die Angreifer fälschen sehr populäre Buchungswebseiten und zeigen dir dort besonders lukrative Angebote! Selbst die URL sieht auf den ersten Blick legitim aus. Du mmusst genau hinschauen!
So schützt du dich:
- Besuche Buchungs-Webseiten immer direkt über deinen Browser und nicht über E-Mail-Links oder Werbung.
- Achte genau auf die URL! Oft werden bekannte Portale mit simplen Buchstabendrehern gefälscht. Auch Dinge wie 0 statt O und ähnliches in der URL werden oft von Betrügern genutzt.
3. Gefälschte QR-Codes
Auf der Suche nach Informationen oder schnellen Zahlungsmöglichkeiten findest du überall QR-Codes. Doch nicht jeder Code führt dich dorthin, wo du hinwillst!
Die Betrugsmasche: Betrüger überkleben legitime QR-Codes mit ihren eigenen oder verteilen Flyer mit gefälschten Codes. Diese leiten dich auf täuschend echt aussehende Websites weiter, die wie offizielle Seiten von Tempeln, Restaurants oder Transportdiensten aussehen. Dort gibst du arglos deine Kreditkartendaten ein – und schon haben die Betrüger, was sie wollten.
Cybersecurityawareness.co.uk weist auf die Gefahr hin:
Die Gefahr liegt in der Authentizität dieser Websites, die überzeugend genug sind, um Nutzer dazu zu verleiten, sensible Informationen wie Kreditkartennummern, Anmeldedaten oder persönliche Identifikationsdaten einzugeben.
So schützt du dich:
- Prüfe immer die URL, bevor du persönliche Daten eingibst – achte auf kleine Rechtschreibfehler oder ungewöhnliche Domains.
- Nutze lieber die offiziellen Apps von Sehenswürdigkeiten oder Transportanbietern statt zufällige QR-Codes zu scannen.
- Frage im Zweifel das Personal vor Ort, ob der Code tatsächlich zu ihrer Einrichtung gehört.
4. Manipulierte Ticket-Apps
Auf der Suche nach günstigen Tickets für Attraktionen oder Transportmittel stößt du vielleicht auf vermeintliche Rabatt-Apps. Doch Vorsicht vor digitalen Fallen!
Die Betrugsmasche: Im App Store oder über Werbeanzeigen werden gefälschte Ticket-Apps angeboten, die oft sogar die Logos und das Design offizieller Anbieter kopieren. Diese Apps versprechen Sonderrabatte für beliebte Attraktionen oder JR-Pässe. Teilweise findest du solche Angebote auch auf diversen Marktplätzen oder Social-Media-Plattformen. Nach der Installation und Bezahlung erhältst du entweder ungültige Tickets oder die App stiehlt zusätzlich deine persönlichen Daten und Kreditkarteninformationen.
Die Polizei von Singapur wies bereits selbst auf derartige Scams vor einem großen Konzert hin:
Bei dieser Betrugsmasche stoßen Opfer auf Anzeigen für Konzerttickets auf Messaging- oder Social-Media-Plattformen.
So schützt du dich:
- Lade Ticket-Apps nur von den offiziellen Websites der Anbieter oder vertrauenswürdigen Quellen herunter.
- Überprüfe die Bewertungen und die Anzahl der Downloads in den App Stores – sehr neue Apps mit wenigen Bewertungen sind verdächtig.
- Vergleiche Preise mit den offiziellen Anbietern – sind die Rabatte unrealistisch hoch, ist Skepsis angebracht.
- Nutze im Zweifel lieber die offizielle Website oder kaufe Tickets direkt vor Ort.
5. Phishing und Social Enginering
Wenn du einen E-Mail-Account hast, wirst du höchstwahrscheinlich schon einmal eine Phishing-Mail bekommen haben. Die meisten wird dein E-Mail-Anbieter direkt erkennen und filtern. Doch manchmal kommt doch eine durch.
Die Betrugsmasche: Diese Mails geben sich als offizielle Mails von bekannten Plattformen aus. Sie erklären mit einem Vorwand wie etwa Angeboten, verdächtigen Aktivitäten oder ähnlichem, dass du dich bitte in deinem Account einloggen sollst und geben dir direkt einen Link dazu mit.
So schützt du dich:
- Überprüfe die Absender von E-Mails. Oft nutzen sie nur ein Alias und die richtige E-Mail-Adresse ist Kauderwelsch, den du sofort als illegitim erkennen wirst.
- Nutze niemals die Links in den Mails. Besuche die Webseite des jeweiligen Anbieters direkt.
- Nutze verschiedene Passwörter für jede Seite. Um den Überblick zu behalten, hilft ein Passwort-Manager wie etwa Bitwarden.
Betrugsmaschen vor Ort
Andere Betrüger gehen hingegen direkt auf dich zu und versuchen dich auf die ein oder andere Art un Weise um dein Geld zu bringen. Und obwohl Japan etwa relativ sicher ist, gibt es zahlreiche davon auch in dem Land!
1. SIM-Karten-Scams
Am Flughafen wirst du oft Geschäfte finden, bei denen du eine SIM-Karte kaufen kannst, um überall Internet-Zugang zu haben.
Die Betrugsmasche: Es gibt so genanntes SIM-Swapping. Dabei erhält jemand Zugriff auf die Daten deiner SIM und kopiert deine Nummer auf eine andere. Jetzt kann der Angreifer wichtige Daten wie etwa Codes für Zwei-Faktor-Authorisierung erhalten!
So bleibst du sicher:
- Kaufe niemals SIM-Karten von unbekannten Anbietern
- Sichere deine SIM mit einem PIN-Code über die Einstellungen deines Handies.
- Nutze Apps für die 2-Faktor-Authorisierung wie etwa Aegis statt der Code-Zusendung per SMS.
2. Falsche Spendensammlung
Ab und an wirst du auf der Straße Leute sehen, die Senden für bestimmte Zwecke sammeln. Mal sind es gemeinnützige Gruppen, anermal Priester und hin und wieder auch Betrüger, die sich nur als solche ausgeben.
Die Betrugsmasche: Die Scammer kommen auf dich zu, erzählen dir von ihrem guten Zweck und zeigen dir ein hübsches Buch voller Unterschriften und hoher Geldbeträge, die andere bereits gespendet haben. Nun erwarten sie, dass du deinen Teil beiträgst! Gerne erklären sie gar was von einem Mindest-Spendenbetrag.
So schützt du dich:
- Blocke sofort ab, wenn dich jemand anspricht und Geld will
- Denke daran, dass jeder Einträge in einem Notizbuch fälschen kann
3. Ungewollter Kauf
Kann jemand, der Frieden will, ein schlechter Mensch sein? In Japan lernte ich eins: Ja. Können sie. Um genau zu sein sind gerade Betrüger oft sehr charismatisch und wissen, wie sie dich lenken können. Die Masche ist ähnlich der ersten, geht aber ein wenig anders vor.
Die Betrugsmasche: Jemand kommt auf dich zu, berichtet von einer positiven Botschaft und drückt dir direkt etwas in die Hand, ohne Geld dafür zu wollen. Doch dann geht das Gespräch weiter und sie schauen dich erwartungsvoll an. Du fühlst dich fast gedrängt, ihnen auch etwas zu geben. Das Geschenk, was sie dir gaben, nehmen sie natürlich nicht zurück.
So schützt du dich:
- Du musst hier deinen inneren Drang unterdrücken, auf eine nette Geste ebenfalls nett zu zu sein
4. Überteuerte Bars
In vielen Barbezirken wirst du abends gerne mit falschen Versprechen auf der Straé in Bars gelockt. Oft erklärt man dir etwas von einem besonders günstigen All-You-Can-Drink-Angebot, kostenlosen Kostproben oder ähnlichen.
Die Btrugsmasche: In der Bar angekommen wird dir womöglich noch ein anderer Gast erzählen, wie toll es ist und wie günstig du alles bekommst. Doch nachdem du richtig viel getrunken hast, präsentiert man dir die Rechnung und verlangt besonders viel für die einfachsten Getränke. Von dem All-You-Can-Drink weiß man plötzlich nichts mehr. Und der angebliche andere Gast stellt sich als Mitarrbeiter der Bar heraus.
So schützt du dich:
- Gehe nicht in Läden, die dir jemand auf der Straße anpreist
- Meide Hostessenbars: Die funktionieren ähnlich. Nur zahlst du hier überteuerte Getränke für dich und die Hostesse.
5. Organisierte Bettler
Nicht alle Bettler sind passiv und hoffen, dass du ihnen Geld gibst. Manche sind auch aktiv und teilweise organisiert.
Die Betrugsmasche: Ein Bettler spricht dich an und versucht, Mitleid zu erregen. Er zeigt dir etwa ein Leiden, dass er hat und erzählt, wie schlecht es ihm geht. Doch nicht unbedingt hofft er nun, dass du ihm Geld gibst. Es kann auch sein, dass er dich einfach nur ablenkt, während sein Komplize unbemerkt deine Brieftasche entwendet.
So schützt du dich:
- Halte deine Hände immer an deiner Briefbörse
6. Modifizierte Geldautomaten
Auch wenn digitale Bezahlungsmöglichkeiten immer verbreiteter werden, wirst du im Ausland doch schnell in die Situation kommen, wo du Bargeld abheben musst.
Die Betrugsmasche: Manche Betrüger modifizieren normale Geldautomaten mit ihren eigenen Kartenlesern oder Kameras. Schiebst du deine Karte rein, erhalten sie nicht nur deine Kartendaten, sondern auch deine PIN und können dann problemlos dein Geld abheben!
So schützt du dich:
- Nutze nur Geldautomaten in überwachten Gebieten wie Banken
- Ziehe leicht am Kartenleser. Wenn er locker wirkt, nutze ihn nicht.
- Decke das Tastenfeld immer mit einer Hand ab, selbst wenn niemand guckt
Mehr Tipps für deine Reise
Damit deine Reise reibungslos verläuft, solltest du an noch viel mehr denken, als bloß Betrugsmaschen. Deswegen lohnt es, wenn du einen Blick in meinen Reiseguide wirfst, der dir dabei hilft, die perfekte Japanreise zu planen!

Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.
Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.
Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.
Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.