Die perfekte Japanreise
Love Hotel in Japan

Love Hotels in Japan: Die Anleitung für dein erstes Mal

Geheimnisvoll und typisch japanisch: Love Hotels gehören zu Tokio wie Sushi und Manga. Aber wie läuft ein Besuch ab? Hier erfährst du, was es mit diesen besonderen Unterkünften auf sich hat und wie du dich beim Besuch nicht blamierst!

Was du über Love Hotels wissen musst

Was ist ein Love Hotel?

Ein Love Hotel ist ein etwas anderes Hotel. Der Grund für ihre Existenz ist simpel: In Japans kleinen Wohnungen leben viele junge Erwachsene noch bei ihren Eltern, die Wände sind dünn und Privatsphäre ist rar. Love Hotels bieten daher einen diskreten Ort für ungestörte Stunden.

Hier bleibst du nicht für Tage oder Wochen, sondern maximal eine Nacht. Die Hotels sind speziell ausgestattet: Du findest Automaten mit Verhütungsmitteln, Spielzeug für Erwachsene und sogar Kostüme zum Ausleihen.

Du musst diese Extras nicht nutzen: Viele Besucher - auch Touristen - kommen einfach her, weil sie spät nachts eine Unterkunft brauchen oder die einzigartige Atmosphäre erleben wollen.

Die Hotels bieten eine Reihe von Vorteilen

  • Spontan buchbar - auch mitten in der Nacht
  • Große, bequeme Betten
  • Zentrale Lage in allen Stadtteilen
  • Absolute Privatsphäre - kein Kontakt mit Personal

⚠️ Wichtig: Love Hotels sind nur für Erwachsene (18+) zugänglich.

Check-In in Japans Love Hotels: Schritt für Schritt Anleitung

Das Beste an Love Hotels: Der Check-In ist komplett anonym! Die Kommunikation läuft enwteder über einen kleinen Spalt ab, oder in moderneren Hotels über ein Bildschirmmenü im Eingangsbereich. So gehst du vor:

  1. Im Eingangsbereich siehst du eine Übersicht aller Zimmer - entweder digital oder als beleuchtete Tafel
  2. Zur Auswahl stehen mindestens "Ausruhen", "Übernachten" und "Verlängern". Manchmal gibt es noch "Kurzzeit" und "Servicezeit":
    • "Ausruhen" (休憩, kyūkei): Günstiger, zwischen 1 - 3 Stunden
    • "Übernachten" (宿泊, shukuhaku): Teurer, ab ca. 22:00 Uhr abends bis zum Morgen
    • "Verlängern" (延長, encho): Damit kannst du deinen Besuch gegen Aufpreis verlängern
    • "Kurzzeit" (ショートタイム, Shoototaimu): Besonder kurze Besuche sind günstiger
    • "Servicezeit" (サービスタイム, Saabisutaimu): Zu unbeliebten Zeiten zahlst du weniger
  3. Freie Zimmer sind hell beleuchtet, belegte dunkel
  4. Wähle dein Zimmer und gehe danach zum Schalter oder Automaten
  5. Bezahle direkt (meist nur Bargeld!)
  6. Nimm deinen Schlüssel oder Code und geh direkt zum Zimmer

💡 Tipp: Du erkennst freie Zimmer auch von außen an der Leuchttafel - rot bedeutet belegt, blau oder grün bedeutet frei.

⚠️ Wichtig: Es gibt schlüsselfreie Hotels. Hier öffnet sich deine Tür automatisch bei Ankunft und schließt sich beim Verlassen. Einmal draußen bleibst du draußen - du kannst das Zimmer dann nicht mehr betreten!

 

Was dich im Zimmer erwartet

Die Ausstattung in Love Hotels ist meist besser als in normalen Hotels. Du findest dort:

  • Großes Bett (oft mit Spiegel an Wand oder Decke)
  • Eigenes Bad mit Whirlpool oder Jacuzzi
  • Kostenlose Pflegeprodukte (Shampoo, Conditioner, Gesichtsmasken)
  • TV mit Karaoke und Filmen
  • Klimaanlage
  • Kostenloses WLAN
  • Getränkeautomat

Extras gegen Aufpreis:

  • Kostüme zum Ausleihen
  • Spielzeug für Erwachsene
  • Snacks und Getränke
  • Zusätzliche Wellnessprodukte

💡 Tipp: Die Zimmer sind meist sehr sauber und werden nach jedem Gast gründlich gereinigt. Die hygienischen Standards sind oft höher als in normalen Hotels.

Auschecken: So verlässt du das Love Hotel

Der Check-out ist genauso diskret wie die Ankunft. So läuft's ab:

  • Viele Hotels haben separate Ausgänge für maximale Privatsphäre
  • Hast du beim Check-in bereits bezahlt? Dann lass einfach den Schlüssel im Zimmer
  • Bei manchen Hotels zahlst du am Automaten beim Ausgang
  • Übernachtungsgäste müssen meist bis 10 oder 11 Uhr auschecken

Verpass nicht die Check-out Zeit! Viele Hotels berechnen saftige Aufpreise, wenn du überziehst.

Begleitung für dein Love Hotel in Tokio

Love Hotels sind reine Unterkünfte. Wenn es dir also nicht nur um eine Übernachtung, sondern sinnliche Stunden geht, musst du selbst eine Begleitung mitbringen. Gerade als Ausländer solltest du hier einiges beachten:

Legal und okay

  • Dating-Apps wie Tinder oder Bumble nutzen
  • In Bars und Clubs neue Leute kennenlernen
  • Über soziale Netzwerke Kontakte knüpfen

Suchst du einen längerfristigen Partner, mit dem du gemeinsam die Stadt (und vielleicht auch ein Love Hotel) erkunden kannst? Dann helfen dir meine Tipps zum Dating in Japan weiter!

Absolut tabu

  • Straßenprostitution - ist illegal und gefährlich
  • "Scout Services" von Fremden annehmen
  • Dubiose Angebote aus Massagesalons

Wichtig: Japan versteht bei illegalen Aktivitäten keinen Spaß. Wirst du als Ausländer dabei erwischt, drohen dir nicht nur hohe Strafen. Du verlierst auch sofort dein Visum, wirst (auf eigene Kosten) deportiert und darfst Jahre lang nicht mehr einreisen.

Love Hotels und LGBTQ+

Nach wie vor lehnen viele Love Hotels in Japan gleichgeschlechtliche Paare ab. Es gibt einige, die so genannten Mädchen-Treffen für einen Aufpreis erlauben, besonders zwei männliche Gäste haben es jedoch schwerer.

Allerdings ist das nicht überall der Fall! Besonders in Shinjuku's Ni-chōme, dem LGBTQ+-Viertel von Tokio, findest du auch aufgeschlossene Hotels. Laut Berichten sollen etwa das Hotel Rocks in Shinjuku and City Hotel Lonestar auch gleichgeschlechtliche Paare akzeptieren.

Um unangenehme Situationen zu vermeiden, teste im Zweifel erst die Hotels in Ni-chōme oder frag in der LGBTQ+-Community nach Empfehlungen.

Die besten Viertel für Love Hotels in Tokio

In Tokio gibt es überall Love Hotels - aber einige Viertel sind besonders bekannt dafür. Diese Gegenden solltest du kennen:

  • Shibuya Love Hotel Hill: Offiziell heißt der Hügel "Dogenzaka". Es ist der bekannteste Spot für Love Hotels und liegt nur wenige Minuten vom Shibuya-Crossing entfernt. In den Seitenstraßen findest du hier dutzende Hotels in allen Preisklassen. Perfekt, wenn du zentral bleiben willst.
  • Shinjuku (Kabukicho): Das Rotlichtviertel von Shinjuku ist zwar etwas zwielichtiger, bietet aber einige der verrücktesten und modernsten Love Hotels der Stadt. Hier findest du die ausgefallensten Themenzimmer.
  • Ikebukuro: Etwas ruhiger als Shinjuku, aber trotzdem zentral. Die Hotels hier sind oft günstiger und weniger überlaufen - ideal für Einsteiger.

Tipp: Die Hotels in Bahnhofsnähe sind meist teurer. Gehe ein paar Straßen weiter, dort findest du oft bessere Preise bei gleicher Qualität.

Dos & Dont's: Verhaltensregeln im Love Hotel

Keine Sorge: Ein Besuch im Love Hotel ist eigentlich total unkompliziert. Trotzdem gibt es ein paar wichtige Regeln:

Das solltest du tun

  • Bargeld mitnehmen - viele Hotels akzeptieren keine Karten
  • Schuhe ausziehen, sobald du im Zimmer bist
  • Das Zimmer so verlassen, wie du es vorgefunden hast
  • Pünktlich auschecken - sonst wird's teuer

Das solltest du vermeiden

  • Fotos im Hotel oder vom Hoteleingang machen
  • Mit mehr als zwei Personen einchecken
  • Laut sein - die Wände sind oft dünn
  • Betrunken erscheinen - viele Hotels lehnen stark alkoholisierte Gäste ab

Wichtig: Sobald du eingecheckt hast und in deinem Zimmer bist, gelten die gleichen Regeln wie in jedem anderen Hotel auch.

Empfohlene Love Hotels in Tokio

Es gibt zahlreiche interessante Love Hotels in Japan, von denen viele ihre ganz eigene Note haben. Vom absoluten Klassiker, bis hin zu Themenräumen ist alles dabei!

Tipp: Geh am besten nachmittags zum ersten Mal - dann sind die Hotels weniger voll und du kannst in Ruhe schauen, wie alles funktioniert.

Unterbringungsmöglichkeiten in Japan

Love Hotels sind mehr als nur Unterkünfte - sie sind ein faszinierender Einblick in die japanische Kultur. Wo sonst findest du Hello-Kitty-Zimmer neben Hochzeitssuite, völlig anonymen Check-In und gleichzeitig erstklassigen Service?

Allerdings gibt es noch mehr Unterbringungsmöglichkeiten in Japan. EInen kompletten überblick findest du mit Blick auf den grünen Button!

 

Profilbild von Mathias Dietrich

Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.

Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.

Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.

Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.

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