In Kagawa gibt es einen Pokémon-Briefkasten mit Flegmon.

Japans Post bekommt Unterstützung von einem Pokémon!

Wenn du bei dem Gedanken an Japan sofort Pokémon vor Augen hast, dann liegst du gar nicht so falsch. Denn die Monster feiern in ihrem Heimatland noch viel größere Erfolge als im Westen. Man kann gar sagen, dass sie mit der Kultur des Landes verschmelzen. Wie stark, zeigt jetzt eine neue Aktion der Post in Kagawa.

In der Vergangenheit begannen bereits einige Städte damit, ihre Gullydeckel auszutauschen. Die südlichen Inseln Japans nutzen seitdem teilweise solche, auf denen Mew abgebildet ist. Im Norden hingegen lässt sich Kleinstein auf den Kanaldeckeln finden. Und jetzt endlich rückt Flegmon weiter in den Fokus.

Flegmon wird zum Mitarbeiter

Ein offizieller Pokémon-Briefkasten: In der Präfektur Kagawa, vor dem Chuo Postamt der Stadt Takamatsu, gibt es seit dem 23. März 2021 einen öffentlichen Briefkasten, der der originalen Form des pinken Wasser- und Psycho-Monster nachempfunden ist.

Auf dem Briefkasten thront eine Statue von Flegmon, während seine Weiterentwicklungen Lahmus und Laschoking an der Seite abgebildet sind. Der Briefkasten wird auch nicht nach einiger Zeit wieder abgebaut, sondern soll permanent bleiben. Du kannst ihn also auch in den kommenden Jahren noch persönlich besuchen.

Postautos im neuen Design: Passend zu diesem Anlass gestaltete man auch die Autos der Post um und verpasste ihnen einige Flegmon-Aufkleber. Bleibt nur zu hoffen, dass die trotz ihres neuen, für seine Faulheit bekannten Maskottchens, dennoch pünktlich ausliefern.

Wie sieht das aus? Bilder von Briefkasten sowie den Autos findest du auf der Seite der PR Times.

Die Präfekturen Japans und ihre Pokémon

Wieso ausgerechnet Flegmon? Dass Kagawa Flegmon zu ihrem Botschafter-Pokémon gewählt hat, war kein Zufall. Ein Wortspiel ist Schuld. Denn Kagawa ist besonders für ihre Udon-Nudeln bekannt. Der japanische Name von Flegmon hingegen ist Yadon. Da das ähnlich klingt, machte die Stadt das Pokémon 2015 offiziell zu ihrem Maskottchen. Als Aprilscherz ernannte man Flegmon 2018 gar zum Gouverneur der Präfektur.

Kagawa ist übrigens nicht die einzige Präfektur mit einem Botschafter-Pokémon. Nintendo, der Publisher hinter der großen Marke, listet auf einer offiziellen Webseite noch weitere auf:

  • Hokkaido: Vulpix
  • Iwate: Kleinstein
  • Miyagi: Lapras
  • Fukushima: Chaneira
  • Tottori: Sandan
  • Kagawa: Flegmon

Pokémon und die Otaku

Als mit den Editionen Rot und Grün im Jahr 1996 die ersten Pokémon-Spiele in Japan erschienen, waren diese bei weitem noch nicht so hoch angesehen wie heutzutage. Das lag nicht nur daran, dass sie neu waren, sondern die Gesellschaft entsprechende Werke damals noch viel kritischer betrachtete.

Denn Medien wie Videospiele und Anime verband man mit der Subkultur der Otaku. Die Presse machte diese in den Jahren 1988 und 1989 für eine Mordserie verantwortlich. Erst in den 90ern besserte sich der Ruf wieder. Wieso, habe ich hier für dich recherchiert:

Profilbild von Mathias Dietrich

Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.

Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.

Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.

Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.

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