Camping auf Tempelgebiet in Japan

Erster Tempel in Japan öffnet sein Gelände für Camper

Mit einem Camping-Ausflug in Japan kannst du jetzt nicht nur die Natur kennenlernen, sondern auch die Tempel des Landes. Denn auf dem Gelände des Daitaiji in Wakayama kannst du ab Juni 2021 dein Zelt aufschlagen und übernachten.

Zwar gibt es in Japan sehr viele Möglichkeiten, zu übernachten – die in einem Tempel ist allerdings durchaus einzigartig. Denn der 1.200 Jahre alte Daitaiji ist der erste Tempel im gesamten Land überhaupt, der Camper auf seinem Gelände erlaubt. Der Platz ist allerdings begrenzt.

Was kostet der Spaß? Insgesamt fünf Campingplätze inklusive Stromanschluss bietet das Gelände. Die Kosten betragen 3.000 Yen (etwa 22,60 Euro) pro Nacht und du kannst entweder ein Zelt aufschlagen, oder etwa mit einem Campingwagen parken. Allerdings kannst du nur eine Nacht am Stück bleiben und musst am Folgetag bis um 12 wieder gehen.

Weitere Ausstattung: Neben Feuerstellen und Toiletten ist auch ein kostenpflichtiges Badezimmer vorhanden. Das kannst du für 200 Yen (etwa 1,50 Euro) pro Person nutzen. Zudem gibt es eine Sauna und abkühlen kannst du dich in einem nahegelegenen Fluss.

So reservierst du einen Abend: Wenn du hier übernachten willst, musst du dich auf der offiziellen Webseite des Tempels anmelden. Das dafür notwendige Formular gibt es übrigens auch auf Englisch. Neben dem Camping-Platz kannst du alternativ auch ein Zimmer im Tempel selbst buchen, und gar an der Arbeit in der heiligen Stätte teilnehmen.

Buddhistische Camping-Erfahrung

Was eine Übernachtung in dem Tempelgelände jedoch besonders spannend macht ist, dass du hier auch ein wenig die buddhistischen Praktiken erleben kannst. So leitet dich einer der Mönche nicht nur durch den Tempel, sondern auch durch eine Zazen-Meditation. Außerdem darfst du dem morgendlichen Erklingen der Tempelglocke beiwohnen und bekommst ein traditionell buddhistisches Frühstück

Der Tempel befindet sich zudem in der Nähe von Kumano Kodo, einer Reihe uralter Pilgerpfade und heiligen Stätten auf der Halbinsel Kii, die im Jahr 2004 zu einem UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurden.

Mehr zur Religion von Japan

In einem weiteren Artikel erkläre ich dir die Hintergründe zur Religion von Japan. Denn statt nur eine Religion zu besitzen, vermischen sich in dem Land Bräuche und Traditionen des Buddhismus und Shintoismus.

Auch in Japan steht der Tod stark mit der Religion in Verbindung und läuft dadurch ganz anders ab als in christlichen Ländern. Auch, wenn viele dieser Rituale nach Vorbild der buddhistischen Tradition abgehalten werden, so spielt das Leben nach dem Tod auch im Shintoismus eine ganz wichtige Rolle für die Menschen.

Profilbild von Mathias Dietrich

Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.

Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.

Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.

Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.

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