Sayonara: Übersetzung und Bedeutung auf Deutsch

“Sayonara” auf Deutsch und weitere Verabschiedungen: Übersetzung, Bedeutung und der Mythos

“Sayonara” ist ein bekanntes japanisches Abschiedswort, das du vielleicht aus Filmen, Anime und Manga kennst. Und teils ranken sich Mythen darum! Ich erklär dir seine genaue Bedeutung, Übersetzung und tatsächliche Verwendung im japanischen Alltag!

Was heißt “Sayonara”?

Sayonara auf Deutsch: Von der Bedeutung her kannst du es am ehesten mit “Auf Wiedersehen” übersetzen. Es wird durchaus in sehr ähnlichen Situationen und Kontexten eingesetzt.

Der Mythos, es bedeute so viel wie “Auf Nimmerwiedersehen!” und wird so gut wie nie verwendet, stimmt nicht. Ich höre die Aussage regelmäßig. Im Kindergarten sagen es die Erzieher gegenüber den Kindern und auch meine japanische Schwiegermutter verabschiedet sich im Regelfall mit “Sayonara”!

Die Konnotation: Es drückt einen ungewissen Zeitpunkt des Wiedersehens aus. Es kann, muss aber nicht bedeuten, dass man sich nie wiedersieht oder -sehen möchte.

Die Verwendung von “Sayonara”

Durch diese Konnotation ist gerade im Westen die Bedeutung der endgültigen Verabschiedung bekannt. Komplett falsch ist die natürlich nicht. Du würdest es zum Beispiel auch in den folgenden Situationen verwenden:

  1. Bei einem Umzug in eine andere Stadt oder ein anderes Land
  2. Beim Verlassen eines Arbeitsplatzes oder einer Schule
  3. Am Ende einer langen Reise
  4. Als letzter Gruß an eine verstorbene Person

Nur wird es ein wenig freier verwendet, als es oft dargestellt wird. Um zu lernen, wann du es wirklich nutzen kannst, solltest du die Verwendung aber nicht so listenartig lernen. Stattdessen zeig ich dir in meinem kostenlosen Sprachkurs, wie du dir das richtige Gefühl dafür aneignest!

Bedeutung von “Sayonara”

Die Schreibweise: “Sayonara” wird auf Japanisch meist komplett mit Hiragana als さようなら oder auch verkürzt さよなら geschrieben. Es gibt aber auch eine Schreibweise mit Kanji: 左様なら. Es setzt sich aus zwei Teilen zusammen: “sayo” (was “so” oder “auf diese Weise” bedeutet) und “nara” (was “wenn” bedeutet).

Wörtlich auf Deutsch übersetzt bedeutet “Sayonara” also: “Wenn es so ist” oder “Wenn es so sein muss”. Die Nutzung wie ein “Auf Wiedersehen” kommt also dadruch zustande, dass man ein Bedauern über den Zustand ausdrückt, sich aber dessen Unausweichlichkeit bewusst ist.

Die geläufigeren Verabschiedungen

Sayonara ist also nicht so extrem, wie es im Westen gerne dargestellt wird, gleichzeitig ist es aber auch nicht die häufigste Verabschiedung. Deswegen will ich dir jetzt noch zeigen, wie du in Japan die meiste Zeit “Tschüß” sagen wirst.

“Tschüß” unter Freunden

Unter Freunden wirst du es hingegen eher selten hören. Da sind Aussagen wie die folgenden gebräuchlicher:

  • またね (Mata ne!) – Bis bald!
  • また明日 (Mata ashita!) – Bis morgen!
  • じゃ (Ja) – Also dann!
  • じゃね (Jaa ne!) – Man sieht sich!

Bei den deutschen Übersetzungen handelt es sich allerdings nur um ungefähre Entsprechungen der Bedeutung. Du siehst daran auch, dass du diese Verabschiedungen zum großen Teil einfach untereinander austauschen kannst und immer noch die identische Bedeutung erhalten bleibt.

“Auf Wiedersehen” am Arbeitsplatz und bei formellen Anlässen

Derartige Äußerungen kannst du jedoch nicht am Arbeitsplatz oder ähnlichen Situationen verwenden. Ebenso ist das “Sayonara” hier unangebracht. Stattdessen gibt es hier eine Reihe weiterer Verabschiedungen:

  • お先に失礼します (Osaki ni shitsurei shimasu) – “Ich begehe zuvor eine Unhöflichkeit”
  • お疲れ様でした (Otsukaresama deshita) – “Das war gute Arbeit”

Beide Äußerungen tragen in etwa die gleiche Konnotation wie ein simples “Auf Wiedersehen!” im Deutschen, unterscheiden sich aber ein wenig darin, wann du sie einsetzt. Ersteres könntest du etwa auch bei reinen formellen Anlässen nutzen. Letzteres hingegen passt nur, wenn die andere Person zuvor gearbeitet oder im Falle der Uni gelernt hat. Selbst, wenn du in dieser Zeit nicht anwesend warst.

Gute Nacht auf Japanisch – Oyasuminasai

Vorm Schlafengehen gibt es auch in Japan noch eine besondere Verabschiedung. Nämlich das “Gute Nacht”. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es das aber in zwei verschiedenen Formen:

  • おやすみなさい (Oyasumi nasai): Eine höfliche Form, die du vor allem gegenüber älteren Personen verwendest
  • おやすみ (Oyasumi): Die kurze Form, die unter Familienmitgliedern und Freunden üblich ist

Es gibt mehrere Situationen, zu denen diese Formulierung angebracht ist. An sich sind die identisch mit denen, in denen du in Deutschland “Gute Nacht!” sagen würdest.

  • Wenn man selbst zu Bett geht und sich von anderen verabschiedet
  • Wenn sich jemand anderes schlafen legt und man sich von dieser Person verabschiedet
  • Bei der letzten Interaktion des Tages, zum Beispiel beim Verlassen der Arbeit oder beim Beenden eines Telefonats am späten Abend
  • Als Abschiedsgruß in einer Nachricht oder Chat am späten Abend

Das steckt hinter dem Wort: おやすみ setzt sich aus dem Höflichkeitspräfix “o” (お) und “yasumi” (休み), was “Ruhe” oder “Pause” bedeutet zusammen. Bei der höflichen Form hängst du noch den neutralen Befehl “nasai” (なさい) ran.

Bei einer Reise wirst du “Sayonara” brauchen!

Gerade als Ausländer wirst du definitiv in die Situation kommen, wo du es einsetzen musst. Denn im Regelfall ist gerade die erste Japanreise nicht auf ewig und irgendwann musst du dich wieder verabschieden.

Wenn du dich an sich auf deinen Besuch vorbereiten willst, erfährst du bei mir, wie du deine Japanreise planst und was du zur späteren Rückkehr wissen musst. In diesem Sinne kann ich hier nicht “Sayonara” sagen, da wir uns in diesem Artikel wiedersehen werden:

Profilbild von Mathias Dietrich

Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.

Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.

Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.

Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.

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