Udon Teaser

Udon: Ein köstliches Eintauchen in Japans Esskultur

Udon sind dicke, zähe Nudeln aus Weizenmehl, die sich in unzähligen Gerichten in ganz Japan wiederfinden. Ob heiß oder kalt, in einer schmackhaften Brühe oder mit einer würzigen Soße zum Dippen serviert, sind sie vielseitig und sättigend. Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte sowie Variationen und bietet gleichzeitig Einblicke in die Kunst der Zubereitung und des Genusses dieses Gerichts.

Ein Überblick zu Udon

Die Geschichte der Nudeln

Anfang vor über 1.000 Jahren: Die Ursprünge von Udon lassen sich bis in die Heian-Zeit (794-1185) zurückverfolgen, als chinesische Nudeln in Japan eingeführt wurden. Doch erst in der Muromachi-Periode (1336-1573) begann es, seine eigene japanische Identität anzunehmen. Es wird angenommen, dass der buddhistische Mönch Enni, eine wichtige Rolle bei der Verbreitung spielte, als er die Technologie der Mehlherstellung im Jahr 1241 von China nach Japan importierte.

Immer stärkere Verbreitung: Im Laufe der Zeit wurde Udon in ganz Japan zu einem beliebten Nahrungsmittel, wobei die regionalen Variationen die lokalen Geschmäcker und Zutaten widerspiegeln. In der Edo-Periode (1603-1868), als die Verstädterung und die wachsende Kaufmannsschicht es zu einer gängigen Mahlzeit in den geschäftigen Städten machten, nahm seine Beliebtheit weiter zu.

Regionale Variationen

Einer der faszinierenden Aspekte ist, wie es sich entwickelt hat, um die verschiedenen Geschmacksrichtungen der einzelnen Regionen Japans widerzuspiegeln. Einige bekannte regionale Variationen sind:

  • Sanuki Udon (Präfektur Kagawa): Diese Art ist für seine feste, zähe Konsistenz bekannt und gilt als der Goldstandard unter den Udon-Nudeln. Sie werden oft kalt mit einer Soße zum Dippen oder in einer heißen Brühe auf Sojabasis serviert.
  • Inaniwa Udon (Präfektur Akita): Diese dünnen, zarten Nudeln werden von Hand gestreckt und getrocknet, wodurch sie eine leicht zähe Konsistenz erhalten. Sie werden normalerweise kalt mit einer Dip-Sauce serviert.
  • Kishimen (Präfektur Aichi): Kishimen-Nudeln sind flach und breit und ähneln Fettuccine. Sie werden normalerweise in einer heißen Brühe auf Sojabasis oder mit einer Dip-Sauce serviert.
  • Miso-nikomi Udon (Nagoya): Bei diesem herzhaften Gericht werden die Nudeln in einer reichhaltigen Misobrühe gekocht, oft zusammen mit Zutaten wie Huhn, Ei und grünen Zwiebeln.

Udon zubereiten und genießen

Der Trick hinter den Nudeln: Die Kunst der Udon-Nudelherstellung besteht darin, Weizenmehl, Wasser und Salz zu einem Teig zu verarbeiten, der dann ausgerollt und in die gewünschte Form geschnitten wird. Einige Köche bevorzugen es, den Teig mit den Füßen zu kneten, da sie glauben, dass der Druck dazu beiträgt, das Gluten zu entwickeln und eine bessere Textur zu schaffen.

Wo gibt es sie zu kaufen? In Japan findest du Udon in jedem Supermarkt abgepackt. Teils einfach nur gekühlt, teilweise aber auch für längere Lagerung gefroren. In Deutschland kannst du sie hingegen über Amazon bestellen.

Bei der eigentlichen Zubereitung und dem letztendlichen Anrichten hast du zudem besonders viele Freiheiten. Unter anderem gibt es Arten wie:

  • Kake Udon: Bei dieser einfachen Art werden die Nudeln in einer heißen Brühe auf Sojabasis serviert, oft garniert mit grünen Zwiebeln und Tempura.
  • Tempura Udon: Hier werden sie in einer heißen Brühe mit einer Auswahl an Tempura-gebackenen Zutaten wie Garnelen, Gemüse und Fisch serviert.
  • Zaru Udon: Diese Variante serviert die Nudeln kalt auf einem Bambustablett. Dazu gibt es Sojasauce, Mirin und Dashi zum dippen.
  • Yaki Udon: Bei diesem unter Rühren gebratenen Gericht werden die Udon mit einer Mischung aus Gemüse, Fleisch oder Meeresfrüchten und einer pikanten Soße gekocht.

Die Instant-Variante: Wie alle Nudelsorten von Japan gibt es auch von Udon Instant-Versionen, die sich schnell und einfach zubereiten lassen. Zwar bekommst du mit denen nicht das vollständige Erlebnis, allerdins eignen sie sich gerade dann, wenn du nicht viel Zeit hast.

Die Unterschiede japanischer Nudeln

Neben Udon gibt es in Japan auch noch Soba und Ramen. Und die verschiedenen Nudelarten solltest du nicht verwechseln. Worin genau sie sich unterscheiden, erfährst du im folgenden Artikel:

Profilbild von Mathias Dietrich

Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.

Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.

Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.

Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.

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