Grüner Tee: Das Ambrosia Japans

Grüner Tee gehört zu den ältesten und gesündesten Getränken der Welt. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über ihn, seine Wirkung, den Koffeingehalt, die optimale Ziehzeit, wie er beim Abnehmen helfen kann, die Verwendung während der Schwangerschaft und natürlich seine gesundheitlichen Vorteile.

Wo kommt grüner Tee überhaupt her?

Durch Zufall gefunden: Grüner Tee hat seine Wurzeln im alten China, wo er bereits vor mehr als 3.000 Jahren kultiviert und konsumiert wurde. Die Legende besagt, dass der Kaiser Shen Nong, ein Pionier der chinesischen Kräutermedizin, den grünen Tee zufällig entdeckt hat, als einige Teeblätter in seine Tasse mit heißem Wasser fielen. Seitdem hat sich der grüne Tee weltweit verbreitet und ist heute in vielen Ländern und Kulturen ein geschätztes Getränk.

Die besondere Bedeutung in Japan

Ursprung in China: Die Einführung von grünem Tee in Japan wird auf chinesische buddhistische Mönche zurückgeführt, die im 9. Jahrhundert nach Japan reisten, um den Buddhismus zu verbreiten. Eine der bedeutendsten Figuren in dieser Hinsicht war der Mönch Saichō (767-822), der während einer Reise nach China auf den grünen Tee aufmerksam wurde.

Der Weg nach Japan: Als Saichō 805 n. Chr. nach Japan zurückkehrte, brachte er Teeblätter und -samen mit, die er auf dem heiligen Berg Hiei, in der Nähe von Kyōto, anpflanzte. Er war von den gesundheitlichen Vorteilen und der meditativen Wirkung des Tees überzeugt und teilte sein Wissen mit anderen buddhistischen Mönchen. Der Tee wurde zunächst vor allem in buddhistischen Klöstern konsumiert, um die Mönche während langer Meditationsphasen wach und konzentriert zu halten.

Verbreitung im japanischen Mittelalter: Im Laufe der Zeit verbreitete sich der grüne Tee über Japan, und seine Kultivierung sowie der Konsum wurden immer populärer. Die japanische Teezeremonie, auch bekannt als “Chanoyu” oder “Sado”, entwickelte sich während der Muromachi-Periode (1336-1573) und wurde ein integraler Bestandteil der japanischen Kultur. Durch die Teezeremonie wurde die Zubereitung und der Genuss von grünem Tee zu einer Kunstform erhoben, die bis heute in Japan hoch geschätzt wird.

Tee als Nahrungsmittel: Der grüne Tee wird zudem nicht nur getrunken, sondern auch für die Herstellung von verschiedenen Lebensmitteln eingesetzt. Mehr dazu erfährst du in meinem Video:

Wo gibt es die beste Qualität?

Grünen Tee online bestellen: Es gibt zahlreiche Anbieter von grünem Tee. Der erfahrungsgemäß bisher beste ist jedoch die Teekampagne. Hier bekommst du eine große Auswahl der verschiedensten Grünteesorten, die direkt per Post versandt werden.

Die richtige Ziehzeit für grünen Tee

Die richtige Zubereitung: Die meisten Sorten Grünen Tees sollten zwischen 2 und 3 Minuten in 80 °C ziehen. Nur so kannst du das volle Aroma und die gesundheitlichen Vorteile des Getränks genießen. Eine zu lange Ziehzeit und zu hohe Wassertemperatur führen zu einem bitteren Geschmack, während eine zu kurze Ziehzeit das Aroma und die Wirkstoffe des Tees nicht vollständig entfalten lässt.

Die Wirkung von grünem Tee

Das Getränk der Götter für jeden: Das grüner Tee so beliebt ist, liegt nicht zuletzt an der großen Anzahl positiver Wirkungen auf den Körper. Ihm werden so viele gesunde Eigenschaften zugesprochen, die gar mit Studien belegt werden konnten, dass man auf die Idee kommen könnte, durch den Genuss ewig leben zu können. Es ist quasi reales Ambrosia! Unter anderem zählen dazu:

• Verbesserung der mentalen Leistungsfähigkeit
• Steigerung des Stoffwechsels
• Reduzierung von Entzündungen
• Stärkung des Immunsystems

Wieso ist der Tee so gesund? Viele dieser Vorteile sind auf die enthaltenen Antioxidantien, die sogenannten Catechine, zurückzuführen. Eines der bekanntesten Catechine im grünen Tee ist Epigallocatechingallat (EGCG), das für seine krebshemmenden und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist.

Gesundheitliche Vorteile

Zudem werden dem Tee aufgrund seiner Reichhaltigkeit an Antioxidantien eine große Menge an spezifisch gesundheitlichen Vorteilen zugesprochen. Einige der wichtigsten sind:

• Herz: Studien haben gezeigt, dass grüner Tee helfen kann, das Risiko von Herzerkrankungen zu reduzieren.
• Gehirn: Die im grünen Tee enthaltenen Catechine und Koffein können kognitive Funktionen wie Aufmerksamkeit, Reaktionszeit und Gedächtnis verbessern und vor Krankheiten wie Demenz schützen.
• Diabetes: Grüner Tee kann den Blutzuckerspiegel senken und das Risiko von Typ-2-Diabetes reduzieren.
• Krebsprävention: Die antioxidative Wirkung von grünem Tee kann helfen, die Entstehung von Krebszellen zu verhindern und das Tumorwachstum zu verlangsamen. Entsprechende Ergebnisse wurden etwa bei Brust-, Prostata- und Kolorektoralkrebs nachgewiesen.
• Entzündungshemmend: Die im grünen Tee enthaltenen Catechine wirken entzündungshemmend und können das Risiko von Autoimmunerkrankungen und chronischen Entzündungen reduzieren.
• Längeres Leben: All die positiven gesundheitlichen Effekte sollen Studien zufolge zu einer allgemein längeren Lebenszeit führen.

Grüner Tee hilft beim Abnehmen

Bessere Fettverbrennung: Grüner Tee kann beim Abnehmen helfen, indem er den Stoffwechsel ankurbelt und die Fettverbrennung unterstützt. Eine Studie aus dem Jahr 2008 zeigt, dass die tägliche Einnahme von grünem Tee-Extrakt zu einer signifikanten Gewichtsreduktion und einer Verringerung des Körperfettanteils führen. Es gibt aber auch Studien, bei denen kein Effekt feststellbar war. Der regelmäßige Konsum von grünem Tee in Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung und Bewegung kann also zu einer Gewichtsabnahme beitragen, allerdings wird der Effekt je nach Person variieren.

Koffein im grünen Tee

Unterschiedlich je nach Sorte: Jede Sorte besitzt einen anderen Koffeingehalt. Der liegt jedoch im Schnitt immer unter dem von schwarzem Tee oder Kaffee. Eine Tasse Sencha (etwa 300 ml) enthält im Durchschnitt um die 60 mg Koffein, während eine Tasse Kaffee 95-200 mg Koffein enthält. Grüner Tee bietet somit eine mildere Alternative zu Kaffee, mit weniger Nebenwirkungen wie Nervosität oder Schlafstörungen.

Tee für Abends: Es gibt zudem auch spezielle Grünteesorten, die noch weniger Koffein enthalten. Dazu zählt etwa Bancha, der 43mg Koffein auf 300 ml Tee enthält. Sannenbancha kommt mit 14 mg gar noch darunter. Derartige Sorten kannst du entsprechend auch problemlos abends vor dem Einschlafen trinken.

Ist grüner Tee in der Schwangerschaft ok?

Vorsicht ist geboten: Während der Schwangerschaft sollte grüner Tee in Maßen konsumiert werden. Aufgrund des Koffeingehalts kann grüner Tee, wenn er in großen Mengen getrunken wird, zu vorzeitigen Wehen oder einem niedrigen Geburtsgewicht führen. Es ist ratsam, den täglichen Koffeinkonsum auf 200 mg oder weniger zu beschränken. Das entspricht etwa 4 bis 10 Tassen grünem Tee, je nach Sorte. Schwangere Frauen sollten jedoch immer ihren Arzt konsultieren, bevor sie grünen Tee oder andere koffeinhaltige Getränke konsumieren.

Ein Getränk und eine Lebensweise

Grüner Tee ist nicht nur ein Getränk, sondern in Japan gar eine Lebensart, wie die Tee-Zeremonie zeigt. Bei der handelt es sich gar um ein Erlebnis, dem du während einer Japanreise beiwohnen kannst! Mehr dazu erfährst du im folgenden Artikel:

Mathias Dietrich

Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.

Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.

Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.

Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.