GetsuFumaDen: Undying Moon

GetsuFumaDen erweckt japanische Kunst zum Leben

Wer Japan mag, sollte einen Blick auf GetsuFumaDen: Undying Moon werfen. Denn das nutzt nicht nur die Geschichte und Mythologie des Landes für sein Setting, sondern setzt für seine Grafik zudem auf den Ukiyo-e genannten japanischen Holzdruckstil. Und das sieht einfach nur atemberaubend aus. Allerdings kann es damit nicht über seine spieltechnischen Schwächen hinwegtäuschen.

Worum geht es in GetsuFumaDen?

Die Story: GetsuFumaDen: Undying Moon ist der Nachfolger von GetsuFumaDen aus dem Jahr 1987. Das spielt in einer mythologischen Vergangenheit Japans, in der der Dämonenherrscher Ryukotsuki aus der Hölle entkommt und die Welt der Lebenden erobert. Doch schließlich konnte ihn ein Krieger namens Fuma, einer der drei Getsu-Brüder, aufhalten.

Undying Moon spielt ganze 1.000 Jahre nach diesem Ereignis. Ryukotsuki bedroht erneut die Welt und es ist die Aufgabe des nächsten Anführers des seinerzeit von Fuma gegründeten Getsu-Clans ihn aufzuhalten.

Dafür begibst du dich in die Yomi genannte Unterwelt Japans, in der du es mit allerlei mythologischen Kreaturen aufnimmst. Das Design von Ryukotsuki selbst etwa orientiert sich offenkundig sehr stark an dem von Gashadokuro, einem riesigen Skelett. Doch auch andere Yokai genannte Monster wie etwa Oni triffst du.

Auf den Spuren von Metroid

Das Gameplay: GetsuFumaDen: Undying Moon ist ein Metroidvania. Das bedeutet, dass es keine linearen Level geben wird. Stattdessen erkundest du eine semi-offene Spielwelt, die sich am alten Japan orientiert, und erhältst etwa im Kampf gegen Bosse immer neue Fähigkeiten, mit denen du in zuvor unerreichbare Gebiete vordringen kannst.

In den Kämpfen wird hingegen komplett auf Action gesetzt. Die laufen in Echtzeit ab und legen sehr viel Wert darauf, dass du den choreographierten Angriffen der Gegner ausweichst. Gerade in den Konfrontationen mit den gewaltigen Bossgegnern wird das wichtig.

Waffen sorgen für Abwechslung: Du setzt dabei auch nicht immer auf die selbe Ausrüstung, sondern erhältst im Spielverlauf ein ganzes Arsenal an Haupt- und Nebenwaffen, für die du wiederum unterschiedliche Fähigkeiten in einem Talentbaum freischalten kannst. Dadurch soll jeder seinen ganz eigenen Spielstil finden können.

Langsame Kämpfe mit ungenauer Steuerung: Das Spiel setzt dabei vor allem auf wenige, dafür starke Gegner. Entsprechend dauert es stets etwas länger, einen auszuschalten. Das an sich ist kein Problem. Die Steuerung hingegen schon. Denn obwohl diese sehr gut funktioniert, reagiert sie manchmal einfach nicht schnell genug. Das macht es nicht nur schwerer auszuweichen, auch schlug ich dadurch häufiger mal in die falsche Richtung.

Wer viel heilt, hat Nachteile: Das ist besonders dadurch ärgerlich, weil das Level-Up-System dich daraufhin gleich doppelt bestraft. Du sammelst im Spielverlauf Seelen ein, die du entweder ausgeben kannst, um einen Wert zu erhöhen, oder aber in einen Heiltrank umwandeln kannst. Ein Heiltrank kostet dich allerdings direkt vier Seelen. Damit könntest du alternativ auch vier mal deinen Angriff verbessern, oder deine Gesundheit einmal erhöhen und einmal den Angriff.

Einen Eindruck davon, wie sich GetsuFumaDen: Undying Moon spielt, kannst du dir im ersten Trailer zu dem Spiel machen.

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Der Tod kostet dich alles

Der Spielfortschritt macht zumindest in der Early-Access-Version noch starke Probleme. Denn nicht nur dauert es sehr lange, neue Fähigkeiten und Upgrades freizuschalten, auch ist es zu einfach, seine mühsam gesammelten Materialien für die Verbesserungen zu verlieren.

Im Gegensatz zu Dead Cells, von dessen Gameplay sich GetsuFumaDen sehr stark hat inspirieren lassen, kannst du ein Upgrade nach einem Bosskampf entweder vollständig freischalten, oder gar nicht. Ressourcen nach und nach zu investieren ist nicht möglich. Es gibt nur eine Methode, dein Material zu sichern: Nach einem Bosskampf in deine Heimatbasis zurückzukehren.

Dadurch stehst du vor dem folgenden Problem: Entweder du unterbrichst deinen Durchlauf nach einem Bosskampf und musst danach wieder ganz von vorne anfangen, oder du du gehst weiter in das nächste Level und verlierst beim Ableben alles.

Grafik im Ukiyo-E-Stil

Das Design des Spiels sticht besonders hervor. Denn GetsuFumaDen: Undying Moon setzt auf den japanischen Ukiyo-E-Stil. Dabei handelt es sich um einen Stil, der hauptsächlich im Japan des 17. bis 19. Jahrhunderts zum Einsatz kam und mit Gemälden oder Holzdrucken realisiert wurde.

Die Grundlage des Stils sind vor allem dicke, flache Linien. Er zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass sich sämtliche Charaktere auf der selben Ebene befinden. Zudem nutzte man ungewöhnliche Blickwinkel und der Fokus lag auf horizontalen und vertikalen Beziehungen sowie Details auf Kleidungen wie beispielsweise Linien oder Formen.

Den Grafikstil kannst du in der folgenden Screenshot-Galerie noch einmal genauer bewundern.

Wann erscheint es?

Seit dem 14. Mai 2021 gibt es das Spiel in einer unvollständigen Early-Access-Version für den PC auf Steam. Die vollständige Veröffentlichung und auch eine Version für die Nintendo Switch soll innerhalb eines Jahres folgen und mehr Level, Waffen und auch spielbare Charaktere bieten. Wer jedoch die Early-Access-Version kauft, bekommt die weiteren Inhalte ohne Aufpreis.

Kleiner Bonus: Im Kaufpreis des Spiels ist zudem nicht nur GetsuFumaDen: Undying Moon enthalten, sondern auch der erste Teil aus dem Jahr 1987.

Wenn du bis zum Release noch weitere Spiele mit Japan-Setting suchst, dann wirst du in meiner Liste fündig. In der habe ich alle möglichen Titel zusammengesucht, in denen du ein virtuelles Japan erkunden kannst.

Profilbild von Mathias Dietrich

Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.

Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.

Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.

Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.

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