Die roten Tore in Japan nennen sich Torii und sind ein besonders herausstechendes Merkmal des Landes und zudem eine spannende Attraktion. Aber wieso gibt es sie und was bedeuten sie? Hier erklär ich dir, was du über sie wissen musst!
Was steckt hinter den roten Toren?
Weg in die göttliche Welt: Torii findest du stets am Eingang von shintoistischen Schreinen aber auch buddhistischen Tempeln. Sie markieren den Übergang vom gewöhnlichen und alltäglichen zum göttlichen. Wenn du ein Torii durchschreitest, betittst du also göttliches Gebiet. Weitere Tore innerhalb eines Schreines markieren hingegen verschiedene Abstufungen von Göttlichkeit.
Wieso haben manche Schreine so viele Torii? Wenn du einen Schrein mit einem ganzen Torii-Tunnel findest, dann ist der wahrscheinlich Inari gewidmet. Der Gottheit von Fruchtbarkeit und Industrie. Das liegt daran, dass erfolgreiche Geschäftsleute den Schreinen zum Dank für ihren Erfolg Torii spenden.
Wie sieht so ein Torii-Tunnel aus? Im folgenden Video begebe ich mich zu so einem Inari-Schrein in Hiroshima samt großen Torii-Tunnel. Zudem besuche ich auch noch ein weitees Ausflugsziel in dessen Nähe, das die meisten fast vergessen haben und von dem dir auch die Einheimischen nur selten erzählen.
Wo kommen die Torii her?
Was war das erste rote Tor in Japan? Die älteste Erwähnung von Torii lassen sich in einem Text aus dem Jahr 922 finden. Das älteste noch heute existierende Stein-Torii steht beim Hachiman Schrein in Yamagata. Es wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Das älteste Holz-Torii steht beim Kubo Hachiman Schrein in Yamanashi und stammt aus dem Jahr 1535.
Aus welchem Material bestehen sie? Die ältesten Torii wurden aus Holz oder Stein gebaut. Modernere werden teilweise aber auch aus Zement, Kupfer, Stahl oder anderen Materialien hergestellt. Entsprechend kannst du basierend auf dem Material selbst eine grobe Alterseinschätzung vornehmen. Obwohl natürlich auch heutzutage noch Holz- und Stein-Torii gebaut werden.
Welches der Tore solltest du besuchen?
Wo genau stehen Torii? Torii findest du in ganz Japan. Allerdingsgibt es durchaus einige, die sich besonders viel Beliebtheit erfreuen. Das bekannteste von allen ist das schwebende Torii auf der Insel Miyajima, beim Itsukushima-Schrein. Das zeige ich dir zusammen mit weiteren Sehenswürdigkeiten der Insel im folgenden Video in einem Zustand, in dem es nur die wenigsten gesehen habe und stelle es auch genauer vor:
Weitere lohnenswerte Torii findest du unter anderem bei:
- Shitenno-Ji in Osaka
- Fushimi Inari Schrein in Kyoto
- Meiji Schrein in Tokio
- Oarai Isosaki Schrein in Ibaraki
- Kinpusen-Ji in Nara
- Hakone Schrein in Kanagawa
- Shirahama Schrein in Shizuoka
- Motonosumi Schrein in Yamaguchi
- Ouo Schrein in Saga
Wenn du selbst nach Japan kommen willst, um ein Torii zu besuchen, dann hilft dir der folgende Artikel weiter. Denn der erklärt dir in nur neun einfachen Schritten, wie du bei der Planung deiner eigenen Reise nach Japan vorgehen musst.
Ich bin der Betreiber von Kawaraban und beschäftige mich seit 2007 mit Japan und seiner Sprache.
Ich habe einen Bachelor of Arts in Japanologie erworben und ein Austauschstudium an der Senshu-Universität absolviert.
Seit 2018 lebe ich in Japan und berichte über das Land und mein Leben hier.
Eines meiner Ziele ist es, zukünftigen Generationen bessere Erklärungen zur Sprache zu bieten, als ich sie zur Verfügung hatte.