Japan ist kein homogenes Land, sondern besteht aus insgesamt 47 Präfekturen, die alle ihre eigenen Vorzüge bieten. Vom gemäßigten Norden in Hokkaido bis hin zu den beeindruckenden Südseestränden von Okinawa. Jetzt haben fast 35.000 Japaner in einer Umfrage die schönsten Orte und besten Reiseziele in Japan gewählt!
Während viele immer nur nach dem größten suchen, hab ich mich gemeinsam mit Stephan zum kleinsten Aquarium in ganz Japan und potentiell gar der Welt aufgemacht. Das hat nicht nur seine eigenen Besonderheiten, dort gab es auch einen extremen seltenen Meeresfund!
Eine der beliebtesten Touren in Japan ist die UNESCO-Tour in Hiroshima. Sie beginnt am Hauptbahnhof, geht über die Innenstadt selbst bis hin zur Burg und dem Friedensgedenkpark inklusive Atombombenmuseum und endet auf der Insel Itsukushima – besser bekannt als Miyajima – mit ihrem weltberühmten Schrein und Toori.
Für die Tour musst du allerdings nicht erst nach Japan reisen. Du findest sie hier auch als Text und in der Form von insgesamt vier Videos, in denen ich dir die einzelnen Abschnitte der Tour genau vorstelle.
Die Mythen- und Sagenwelt von Japan ist durchaus umfangreich. Um ihr ein wenig auf den Grund zu gehen, besuche ich Matsue. In dieser Region haben viele der Geschichten des Landes ihren Ursprung. Ich stelle dir nicht nur die Stadt vor, sondern gebe dir auch einen kleinen Einblick in die Mythologie Japans.
Du planst eine Japan-Rundreise und weißt noch nicht so recht, wie du deinen begrenzten Urlaub füllen sollst? Ich stelle dir die 13 wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes vor, die du wenigstens einmal besuchen solltest!
In diesem Beitrag führe ich dich durch das heutige Hiroshima. Allerdings mache ich bewusst einen Bogen um die allseits bekannten Sehenswürdigkeiten wie das Atombombendenkmal und Miyajima, sondern erkunde lieber einige unbekanntere Gegenden, die etwas abseits liegen. Damit lernst du einige echte Geheimtipps kennen!
Hiroshima abseits des Tourismus
Japan ist ein großes Land. Reisende besuchen jedoch meist die selben Orte. Atombombendenkmal, Schloss und Miyajima? Davon liest du überall. Deshalb stelle ich dir ein paar Orte vor, die die meisten bei ihrem Ausflug nach Hiroshima ignorieren.
Hijiyama: Mehr als nur ein Berg
Der Hijiyama ist ein unscheinbarer Berg mitten in der Stadt.
Am frühen Morgen breche ich auf und erblicke am Horizont einen komplett mit Bäumen bewachsenen Berg namens Hijiyama, auf dem ein ominöser Sendemast steht. Mein erstes Ziel steht fest! Ganz ohne Karte schlage ich mich durch die Stadt, mit dem Ziel stets vor Augen.
In einer Seitengasse, zwischen einigen Wohnhäusern versteckt, finde ich einen Aufstieg und werde nach nur wenigen Minuten bereits mit einem wundervollen Ausblick über die Stadt belohnt, der gerade zur Kirschblüte empfehlenswert ist.
Während der Hanami-Zeit bietet sich ein farbenfroher Anblick.
Strahlungsforschung
Und das ist gerade mal der Anfang! Denn ab hier tun sich viele neue Wege auf. Ich folge wahllos einem Pfad und gelange zu einer Art Fabrikanlage, die mein Interesse weckt. Ein Schild am Eingang klärt mich über deren Funktion auf.
Es handelt sich hierbei um die ursprünglich 1947 von der US National Academy of Sciences gegründete Atomic Bomb Casualty Commission. 1975 reformierte diese sich als gemeinnützige Radiation Effects Research Foundation. Deren Ziel ist es, die medizinische Nutzung von Radioaktivität und damit zusammenhängende Krankheiten zu erforschen, um so Überlebenden der Atombombe weltweit zu helfen.
Dafür ergründen sie, wie stark ein Opfer verstrahlt wurde und wie sich das langfristig auf die Gesundheit auswirkt. Auch die Kinder von Überlebenden der Atombombe und möglicherweise auf sie vererbte Effekte sind Gegenstand der Forschung. Die Ergebnisse werden in wissenschaftlichen Studien veröffentlicht. Mit Hilfe dieser sollen internationale Standards für die Bemessung der Gefahren durch Strahlung gefunden und damit die menschliche Gesundheit geschützt werden.
Auf dem Hijiyama wird Forschung betrieben, um Opfern der Atombombe zu helfen.
Ein Friedhof, der die Bombe in Hiroshima überstand
Auf dem weiteren Weg stoße ich auf einen Militärfriedhof. Eine wichtige Regel in Japan: solche Stätten betritt man nicht einfach erhobenen Hauptes. Ich muss kurz am Eingang innehalten und mich verbeugen. Der Geruch von Räucherstäbchen, die zu Ehren der Toten angezündet werden, steigt mir bereits in die Nase. Ein gerader Weg führt hier, zwischen den Grabsteinen entlang, in Richtung eines Monumentes, das Aufschluss über die Geschichte dieser Stätte gibt.
“Im Gedenken an die französischen Matrosen der chinesischen Expeditionstruppe, die 1900 in Hiroshima starben, und in Anerkennung der Selbstlosigkeit, mit der die Japaner ihre Landsleute behandelten. Dieses Denkmal ist den in Japan lebenden Franzosen und Souvenir Francais gewidmet.”
Der Militärfriedhof auf dem Berg überstand den Abwurf der Atombombe in Hiroshima.
Auf diesem Friedhof sind sieben Soldaten beerdigt, die während der Boxer-Aufstände in Beijing verwundet wurden. Sie wurden mit dem Schiff Halmai-Marunach Japan evakuiert, erlagen letztendlich jedoch ihren Verletzungen. Ihre Gräber sind rund um dieses Denkmal angeordnet. Der Friedhof selbst überstand gar den Abwurf der Atombombe am 6. August 1945!
Nachdem ich unsere gefallenen französischen Freunde geehrt habe, verlasse ich den Friedhof, drehe mich am Ausgang gemäß der japanischen Bräuche noch einmal um und verneige mich zum Abschied. Nun setze ich meine Erkundungsreise fort.
Blick auf das Epizentrum
Nur ein wenig weiter finde ich eine weitere Aussichtsplattform, die jedoch passenderweise einen historischen Nutzen hat: sie bietet Ausblick auf das ehemalige Epizentrum der Atombombe. Von der Verwüstung aus dem Jahr 1945 ist hier nicht mehr viel zu erkennen. Stattdessen überblicke ich die belebte Innenstadt Hiroshimas.
Es gibt einen Ausblick über das ehemalige Epizentrum der Hiroshima-Bombe.
Ein Berg voller Kunst
Direkt hinter mir fällt mir nun ein imposantes Gebäude auf. Das wurde von Kisho Kurokawa – einem der Führer des Architekturstils des Metabolismus – designed: die Kunstaustellungshalle von Hiroshima.
Hier werden in zwei Hauptgalerien Stücke ausgestellt, die die Trends der zeitgenössischen Kunst seit dem Ende des zweiten Weltkrieges dokumentieren und sich somit auch auf eher jüngere Künstler konzentrieren. Die Ausstellungen wechseln hier mit den Jahreszeiten.
Die Kunstaustellungshalle von Hiroshima ragt zwischen den Bäumen empor.
Kostenlos Manga lesen
Meine Tour geht weiter und ich stoße auf einen kleinen Park inklusive einer Manga-Bibliothek. In der kann man ganz ohne Eintritt entspannen und eine ganze Fülle Manga lesen. Die meisten sind japanisch, aber es gibt auch ein etwas kleineres internationales Abteil mit Manga in allen möglichen Sprachen sowie einige westliche Comics.
In der Nähe finde ich zudem den Abstieg, der mich zu einer Bahnhaltestelle führt, die gar nicht weit vom Hauptbahnhof entfernt ist. Das trifft sich gut, denn ich habe vor, den Odagawa zu überqueren und das sehr waldige Gebiet auf der anderen Seite zu erkunden. Also nehme ich die Bahn nach Yokogawa-Eki, wo ich umsteige um bis nach Mitake-Eki zu gelangen.
Mitaki-Dera: Reise des Buddhismus
Ich folge der Hauptstraße, die mich zu einem großen und ruhigen Friedhof führt. Das bedeutet, dass ein buddhistischer Tempel in der Nähe sein muss! Tatsächlich werde ich nach einigen Minuten Fußweg fündig und entdecke Mitaki-Dera: den Tempel der drei Wasserfälle. Dessen Wasser wird heutzutage noch als jährliche Opfergabe im Friedensgedenkpark genutzt.
Er wurde im Jahre 809 in der Daido Era von der Shingon-Sekte erbaut, nachdem der Mönch Kukai das Gebiet für heilig erklärte, da sich hier der Geist von Bodhisattva offenbart habe. Er ist Guanyin – auf Japanisch häufig Kannon ausgesprochen – der Göttin der Vergebung gewidmet und die 13. Station der buddhistischen Chugoku 33 Kannon Pilgerreise.
Die Pagode des Mitaki-Dera stand einst am anderem Ende des Landes.
Pagode auf Reisen
Nach nur wenigen Metern finde ich das herausragendste Merkmal direkt am Anfang: Eine zweistöckige, Tahoto genannte Pagode, die einst in Hirogawa stand, jedoch 1951 für eine Gedenkfeier der Atombombenopfer nach Hiroshima transportiert wurde. In der Pagode befindet sich eine Statue von Amida Buddha.
Da ich ruhigere und etwas abgeschiedenere Orte mag, erkunde ich das sehr atmosphärische Tempelgebiet, in dem die Bauwerke der Menschen mit der Natur harmonieren. Als ich glaube, das Ende der Anlage erreicht zu haben, fällt mir ein selten begangener Treppenaufgang auf. Ich folge ihm und erblicke alle paar Stufen eine Statue.
Am Gipfel angekommen wartet ein alter und weiser Lehrmeister in Form einer Buddha-Statue auf mich, der einen dicht bewachsenen Weg tiefer in den Wald zu bewachen scheint. Ich denke kurz darüber nach, diesen zu erkunden, doch nach einigen Metern stelle ich fest, dass ich wohl noch nicht würdig bin. Oder anders gesagt: der Weg führt tief in den Wald und ich bin für die entsprechende Wanderung nicht ausgerüstet. Also trete ich den Rückweg zum Hauptbahnhof an.
Eine kleine Statue empfängt die Pilger.
Kinkou-Jinja
Kurz bevor ich den Bahnhof erreiche, erblicke ich einen kleinen Schrein auf einem weiteren Berg in der Nähe – dem Futaba. Um dort hin zu gelangen, gehe ich erst einmal durch den Bahnhof, um die andere Seite der Schienen zu erreichen. Der Zugang könnte kaum offensichtlicher sein: Ein riesiger Tempel namens Toshogu. Wer am 1. oder 15. des Monats vorbeikommt, kann hier den Shinto-Zeremonien beiwohnen.
Beim ersten Anlauf habe ich diesen komplett unscheinbaren Tempel glatt übersehen.
100 Toori zum Gipfel
Hinter diesem finde ich einen weiteren Aufgang mit genau 100 Toori genannten orangenen Holzbögen, die mir den Weg zum Gipfel leiten. Hier ist ein kleiner Schrein, der Kinkou Inari. Hier wird seit etwa 250 Jahren die Göttin der Füchse, des Wohlstands und der Fruchtbarkeit – Inari Okami – verehrt. Inaris Boten werden als schneeweiße Füchse dargestellt.
Doch das ist noch nicht der Gipfel. Den finde ich erst einige Stufen weiter, zusammen mit den Überbleibseln einiger Geschützpositionen aus dem zweiten Weltkrieg. Zudem gibt es hier einen atemberaubenden Ausblick über die Stadt, in der jetzt bereits langsam die Lichter angehen. Ich entschließe mich dazu, die heutige Reise mit einer Erkundung der Innenstadt am Abend zu beenden.
Der nächtliche Ausblick auf die Stadt ist wundervoll. Bring für den Abstieg aber eine Taschenlampe mit.
Hondoori: das belebte Zentrum von Hiroshima
Dafür gehe ich in das Zentrum der Stadt: Hondoori. Das bedeutet übersetzt einfach “Hauptstraße”. Dieser Name bezeichnet jedoch ein ganzes Viertel im Bezirk Naka-Ku. Das erstreckt sich vom Friedenspark, über Rijo-dori bis hin zum Parco Kaufhaus und Hatchobori.
Hier stoße ich auf eine ganze Fülle an Geschäften. Von Lebensmitteln, über Kleidung bis hin zu Arcade-Hallen gibt es in dem Gebiet einfach alles. Am einfachsten gelangst du über die verschiedenen Tramlinien der Stadt hierher. Steig dafür bei Station U1 aus, die von Linie 1, 2 und 6 angefahren wird. Falls du dagegen – wie ich – gerne zu Fuß gehst, erreichst du Hondoori in etwa 20 Minuten vom Hauptbahnhof aus.
Die Innenstadt von Hiroshima ist auch Abends noch sehr belebt.
Kulinarische Auswahl
Über das Zentrum der Einkaufsmeile stolperst du fast zwangsläufig, wenn du den Friedensgedenkpark besuchst. Hier erblicke ich zwei Okonomiyaki-Läden, in denen du die Hiroshima-Variation des berühmten japanischen Gerichts essen kannst. Bei dieser Variante des leckeren Pfannkuchens werden die Zutaten geschichtet. Entsprechend ihrer zentralen Lage sind die Restaurants auch gut besucht.
Dadurch ergeben sich lange Schlangen und Wartezeiten, weswegen sich etwas weiter abseits gelegene Läden besser für die Mittagspause eignen. Und ganz unter uns: in den kleinen abgelegenen Restaurants schmeckt es auch besser. Meine persönlichen Empfehlungen befinden sich ein wenig außerhalb des Stadtzentrums: das Denko Sekka in der Nähe des Supermarktes Aruk, sowie das Teppen, das direkt gegenüber liegt.
Ein solches Restaurant zu finden ist in Japan keine Selbstverständlichkeit.
Vom Hobbybedarf bis zur Übernachtung
Abseits der Restaurants entdecke ich Hobbyläden, in denen du Sammelkarten oder Modelle kaufen kannst. Direkt daneben ist das Computerfachgeschäft Dospara. Über deren Expertise und Kundenservice hört man jedoch nur wenig erfreuliches.
Auch mit neuer Kleidung kannst du dich hier in kleineren Boutiquen oder größeren Läden wie H&M eindecken und dabei feststellen, wie stark sich die Mode Japans von der in Deutschland unterscheidet.
Für Unterhaltung sorgen neben einer Reihe von Karaokebars auch Arcadehallen, in denen du alles von Kran- bis hin zu Tanzspielen spielen kannst – die überspringe ich heute jedoch. Wer noch spät in der Stadt unterwegs ist und den letzten Zug verpasst, kann sich im Internetcafe einnisten und die Nacht verbringen. Ich selbst muss davon keinen Gebrauch machen, und begebe mich nach diesem anstrengenden Tag erstmal auf den Rückweg in meine eigenen vier Wände.
Noch keinen Plan wohin die Rundreise im Japan-Urlaub gehen soll? Mit diesem Beitrag geb ich dir einen kurzen Überblick über einige der Strände in und um Hiroshima, deren Besuch sich gerade im Sommer lohnt.
Dir wird wird Hiroshima womöglich gerade wegen dem Atombombendom und Miyajima ein Begriff sein. So geht es vielen. Die Strände, die ich dir hier zeige, sind bei Touristen entsprechend eher unbekannt und nicht sonderlich voll. Und das, obwohl du von Japan wahrscheinlich etwas anderes erwartest.
Die Badesaison
Sonne, Strand und Meer! Anfang Juli beginnt die Badesaison und Japan öffnet seine Strände. Normalerweise wird der Beginn mit dem Ende der Regenzeit in Japan eingeläutet, die von Mitte Juni bis Mitte Juli anhält. Das bedeutet tagelange Regenschauer. Die Regenzeit kann sich manchmal jedoch auch ein wenig verzögern. Wenn du im Meer schwimmen gehen willst, solltest du dich also vorbereiten und die Wetterlage sowie den Wetterbericht im Auge behalten.
Und wieso darfst du erst so spät ins Wasser, obwohl die sommerlichen Temperaturen schon früher losgehen? Quallen und Haie sind die Antwort. Mit der Badesaison treiben erstere nicht mehr durch das Meer und letztere halten die Strandbetreiber mit aufgespannten Hainetzen draußen. Wenn du schon ab April schwimmen willst, musst du nach Okinawa gehen, wo die Badesaison wesentlich länger ist.
Ich habe mich auf eine kleine Reise in und rund um Hiroshima begeben und stelle dir einige der Gewässer und Strände vor, in denen du dich abkühlen kannst. Dazu gebe ich dir auch noch ein paar Tipps und Tricks mit.
Ujina
Der Strand von Ujina ist vor allem etwas für Naturliebhaber.
Meine erste Haltestelle ist Ujina, in der Nähe des Hafens von Hiroshima. Mit einem Ausblick auf die Hafenindustrie handelt es sich hierbei nicht gerade um den besten Strand, dafür kannst du ihn von der Stadt aus auch ganz schlicht zu Fuß oder sehr günstig mit der Straßenbahn erreichen.
Hier bist du allerdings komplett auf eigene Verantwortung unterwegs. Aufsichtspersonal oder weitere Anlagen existieren nicht. Zudem ist der Strand nicht gereinigt und du wirst viele Algen bemerken. Und da es keine Netze gibt, solltest du auf Haie aufpassen und nicht ins Tiefe Wasser schwimmen.i
Family Pool
Der Family Pool ist ein Schwimmbad, wie du es von Japan erwartest.
Ebenfalls in der Stadt gelegen und einfach zu erreichen ist der Family Pool in der Nähe des Friedensparks. Dieser öffnet vom 1. Juli bis zum 1. September seine Pforten und kostet Eintritt: Erwachsene zahlen grob 6,50 Euro, Kinder und Senioren etwa 2,80 Euro.
Dein Gepäck kannst du hier in Schließfächern einschließen, für die du allerdings 100 Yen zahlen musst. Umgerechnet sind das grob 80 Cent. Die bekommst du auch nicht wieder. Und für jedes einzelne Abschließen musst du die Gebühr neu zahlen.
Neben einem Pool mit künstlicher Strömung gibt es auch eine kleine Rutsche. Die meiste Zeit ist der Pool allerdings überfüllt. Dadurch wirst du nicht wirklich dazu kommen, Bahnen zu schwimmen. Wenn es dir hingegen um eine kleine Abkühlung und Planscherei geht, bist du an der richtigen Adresse.
Bayside Beach
Bayside Beach bei Saka ist für einen Tag am Strand bestens ausgestattet.
Als nächstes gehe ich nach Bayside Beach in Saka. Der Strand ist eine etwa 20-minütige Bahnfahrt vom Hauptbahnhof in Hiroshima entfernt. Du erreichst ihn über die Kure-Linie von JR in Richtung Kure, die normalerweise auf Gleis 7 abfährt. Geh sicher, dass du den lokalen Zug nimmst und nicht den Express.
Auch auf die Uhr solltest du achten, denn vormittags fahren die Züge nur einmal jede Stunde. Aussteigen musst du bei der Station Mizushiri, direkt eine Haltestelle nach Saka selbst. Die Reise kostet vom Hauptbahnhof aus 240 Yen, also in etwa 2 Euro, pro Richtung.
Bayside Beach ist ein etwa 700 Meter langer Strand ohne Eintrittskosten, an dessen Promenade du zudem eine Reihe von Geschäften findest. Bei Japanern ist die Gegend aufgrund ihres sehr starken Meergeruchs weniger beliebt.
Wenn du dich an der konzentrierten Extra-Prise Seeluft nicht störst, kannst du hier zumindest während der Flut schwimmen gehen. Wenn die Zeit voranschreitet und die Ebbe kommt, ist nur noch planschen möglich. Denn bei Ebbe findest du nach nur wenigen Metern Meer einen imposanten Algenwald. Und an dieser Stelle ist das Wasser für erwachsene Menschen noch nicht tief genug, um zu schwimmen.
Entlang der Promenade findest du eine Reihe von Anlagen wie Umkleiden, Toiletten und Freiluftduschen. Wenn du dein Gepäck nicht einfach am Strand abstellen willst, kannst du es zudem in einem Schließfach lagern. Auch Dinge wie Zelte und Sonnenschirme darfst du mieten. Am Strand hat der Betreiber zudem eine Reihe von Volleyballnetzen aufgespannt. Außerhalb der Schwimmsaison finden hier auch manchmal einige Feste statt.
Wenn du nach einem Tag am Strand noch eine kleine Wanderung unternehmen willst, kannst du auf den nahegelegenen Berg gehen. Hier solltest du jedoch auf frei lebende Wildschweine aufpassen. Denn die verteidigen ihr ihr Revier notfalls auch mit vollem Körpereinsatz. Abseits dessen gibt es hier, wie schon der beschauliche kleine Bahnhof vermuten lässt, keine weiteren Attraktivitäten.
Karugahama
Karugahama bietet fast Tropenfeeling.
Wenn du nach Saka gehst und nach Mizushiri noch vier Stationen weiter fährst, entdeckst du Karugahama. Vom Hauptbahnhof in Hiroshima an kostet die Reise ungefähr 3,40 Euro. Auch hier gibt es einen kostenlosen Strand, der in etwa drei Minuten Fußweg von der Station entfernt ist.
Er ist zudem wesentlich aufgeräumter als Bayside Beach. Dafür musst du auf die diversen Imbissbuden verzichten. Es gibt jedoch ein kleines Restaurant direkt am Eingang. Die Dusche kostet 100 – 200 Yen, also 80 Cent bis 1,60 Euro, abhängig davon, ob du warm oder kalt duschen willst. Schließfächer und eine Umkleide sind ebenfalls vorhanden. Dein Gepäck kannst du allerdings auch am Strand selbst oder auf einer kleinen Wiese abstellen.
Unter Palmen hast du einen Ausblick auf Inseln und viel Vegetation. Inmitten des Wassers gibt es eine kleine künstliche Plattform, zu der du hinschwimmen kannst. Aufgespannte Netze sorgen zudem dafür, dass du dir keine Sorgen um Haie oder ähnliches machen musst. Dafür ist der Strand auch bei vielen Schülern sehr beliebt, weswegen der Lärmpegel entsprechend hoch ist.
Um Ebbe und Flut musst du dir keine weiteren Gedanken machen. Zwar ist auch Karugahama während der Flut etwas angenehmer, doch auch bei Ebbe ist Schwimmen noch möglich und es lassen sich stets Strandteile ohne Algen finden.
Miyajima
Auf Miyajima kannst du auch Aktivitäten wie Jet-Ski nachgehen.
Der letzte Strand, den ich dir zeigen will, ist Tsutsumigaura auf der Insel Miyajima. Um hierhinzukommen musst du dich zunächst nach Miyajimaguchi begeben und von da aus die Fähre nehmen. Ein Hin- und Rückfahrtticket kostet bei der JR 360 Yen – also etwa 3 Euro. Die Insel selbst ist vor allem für ihren im Wasser stehenden Torbogen bekannt.
Zudem gibt es hier wild lebende Rehe, eine große Geschäftsstraße, einen Tempel und auch einen Berg. Abseits des Hafens, etwa 45 Minuten Fußweg entfernt, findest du den Strand Tsutsumigaura. Willst du nicht laufen, erreichst du ihn auch per Bus. Der fährt direkt vom Hafen ab. Alternativ folgst du einfach der Straße.
Im Wasser hast du einen Ausblick auf das Festland und kannst dich nach einer langen Schwimmsession auf einer künstlichen treibenden Insel ausruhen. Am angenehmsten ist der Schwimmspaß auch hier während der Flut.
Auch am Tsutsumigaura-Strand beendet die Ebbe den Schwimmspaß nicht. Du kommst dann immer noch weit genug ins Wasser, um zu schwimmen. Dabei solltest du jedoch um die im Wasser befindlichen Algen herum manövrieren. Denn die haben sich kleine giftige Fische zum Wohnsitz gemacht. Vorsicht ist also geboten.
Wenn du hierher gehst, solltest du dich auf vierbeinige Strandbesucher einstellen, denen Privatbesitz nicht ganz so viel bedeutet: Rehe. Vom Strand selbst halten sich die wilden Vierbeiner meistens fern, auf der Wiese davor wandern sie jedoch frei herum und machen auf der Suche nach Futter auch vor deinem Gepäck nicht halt. Und wenn du selbst über die Wiese wanderst, solltest du Schuhe anziehen, oder zumindest sehr genau auf deine Schritte achten. Denn Rehe bevorzugen keine Toiletten.
Einen Großteil der Strandanlagen musst du bezahlen. Die Nutzung der Dusche kostet zum Beispiel 250 Yen, etwa 2 Euro. Die Toiletten sind kostenlos, machen jedoch nicht viel her. In einem größeren Waschbecken kannst du hingegen am Ende des Tages deine Füße vom Sand befreien. Willst du länger bleiben, kannst du in einer nahegelegenen Herberge unterkommen oder im Zelt übernachten.
Nicht ohne Sonnencreme!
Im Gegensatz zum gemäßigten Klima in Europa ist die Sonne in Japan wesentlich stärker. Gerade hellere Hauttypen sollten deswegen stark aufpassen. Der standardmäßige Lichtschutzfaktor in Japan ist 50.
Es lohnt sich zudem, die Gewohnheiten von den Einheimischen abzuschauen: Statt nur einer Badehose empfiehlt sich so ein Bade-T-Shirt, um dich vor der Sonne zu schützen.
Auch beim umherwandern im Sommer selbst solltest du dem Drang, kurzärmelige Sachen anzuziehen, ablegen. Besser geeignet sind dünne, dafür aber langärmelige Klamotten. Die schützen noch besser vor den UV-Strahlen und verbrauchen sich zudem nicht so schnell wie Sonnencreme.
Ebbe und Flut wechseln sich in einem steten Rhythmus von acht Stunden ab. Es lässt sich also nicht verallgemeinernd sagen, um wie viel Uhr Ebbe ist und wann die Flut beginnt, da sich das von Tag zu Tag ändert. Genaue Angaben könnt ihr Online zum Beispiel auf der Webseite www.tideschart.com finden. Hier gibt es auch einen Timer, der dir die Zeit bis zum nächsten Wechsel anzeigt und eine Angabe, wie weit fortgeschritten die Ebbe oder Flut gerade ist.
Das war mein kleiner Überblick über die Schwimm- und Abkühlmöglichkeiten in und im Umfeld von Hiroshima.